FP: Razzien und Parteiausschlüsse

Zwei Männer schütteln sich vor einem Schild mit der Aufschrift „Unser Kärnten“ die Hände.
Untreue-Verdacht: Die Aufarbeitung der FPK-Regierungszeit in Kärnten beschäftigt weiter die Justiz.

Am Dienstag gab es in Kärnten mehrere Razzien der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA): „Wir haben bei zwei Unternehmen und in mehreren Privatwohnungen Hausdurchsuchungen durchgeführt“, bestätigte WKStA-Sprecher Erich Mayer am Abend entsprechende KURIER-Informationen.

Augenzeugen berichteten dem KURIER von einem Dutzend WKStA-Mitarbeiter, die der Werbeagentur ideenschmiede einen Besuch abstatteten. Mayer will das nicht bestätigen, sagt aber: „Es geht um den Verdacht der Untreue und um die Leistung von Kickback-Zahlungen.“ Die Ermittlungen würden das Verfahren rund um den Kärntner Medien-Unternehmer Hansjörg Berger betreffen.

Der hatte Anfang Juli ausgepackt und besonders den Büroleiter von Ex-LHStv. Uwe Scheuch schwer belastet. Konkret will Berger überhöhte Rechnungen gestellt haben, über die öffentliches Geld aus dem Land gezogen worden sei. Die Differenz gegenüber dem tatsächlichen Preis wurde dann über diverse Wege von der FPK abgeschöpft. Berger beziffert den Schaden auf 60.000 Euro. Während Uwe Scheuch bereits 2012 alle politischen Ämter niederlegte, trat sein Bruder Kurt Scheuch am 10. Juli dieses Jahres wegen der WKStA-Ermittlungen als FPÖ-Bezirksobmann zurück.

Nicht nur die Scheuchs haben der einstigen FPK den Rücken gekehrt. Nach einem Parteiausschluss und einem Parteiaustritt am Wochenende wurde am Dienstag Patrick Strauß, ein Weggefährte von Ex-Landesrat Dobernig, vor die Tür gesetzt. Weil er nicht in den Landesdienst übernommen wurde, habe er „inakzeptable Aussagen über meine Familie getätigt“, argumentierte Parteichef Christian Ragger. Zudem habe Strauß mit Klagen gedroht.

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