Prügel-Zitat: Für Kärntner FPÖ-Chef "ungerechtfertigte Unterstellung"

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Angerer hatte angekündigt, Gesundheitsreferentin "im Landtag herprügeln" zu wollen. Causa aus blauer Sicht "skandalisiert und aufgeblasen"

Nach tagelanger Aufregung um eine Aussage, wonach er die Kärntner Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) "im Landtag herprügeln" wolle, hat sich FPÖ-Chef Erwin Angerer am Dienstag in einer eigens einberufenen Pressekonferenz gerechtfertigt. Darin sprach er von einer "ungerechtfertigten Unterstellung", dass er Gewalt angekündigt hätte, die Causa sei "skandalisiert und aufgeblasen".

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Angerer hatte am Freitag im Rahmen der FPÖ-Heimattour in Kärnten Missstände im Kärntner Gesundheitssystem geortet und mit Verweis auf Prettner gesagt: "(. . .) und dafür werden wir sie im Landtag herprügeln". "Ich lasse mir nicht vorwerfen, dass ich zu Gewalt aufgerufen oder damit gedroht hätte", so Angerer am Dienstag. Er legte vor allem auf den Zusatz "im Landtag" wert: Damit sei für ihn sonnenklar, dass damit einzig und allein die politische Auseinandersetzung gemeint gewesen sei.

Unterstützung bekam Angerer von FPÖ-Generalsekretär Josef Ofner, der den anwesenden Medienvertreterinnen und -vertretern empfahl, zu recherchieren, was "prügeln" eigentlich bedeute: nämlich "eine Person oder Institution für einen Missstand verantwortlich machen und wiederholt (unsachlich) zu kritisieren". Allerdings: In der Bedeutungsübersicht des angegebenen Wörterbuchs finden sich auch Begriffe wie "auf jemanden, etwas heftig einschlagen" oder "wiederholt, unerbittlich heftig schlagen". Er vermisse außerdem den Aufschrei aus der SPÖ, wenn solche Wortmeldungen aus den eigenen Reihen kommen würden, so Ofner.

"Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte.."

Auf Nachfrage, warum er sich nicht einfach entschuldige, wiederholte Angerer, dass er "nichts anderes gemeint habe, als die politische Auseinandersetzung im Landtag". Nach einigem Hin und Her meinte der FPÖ-Chef dann doch: "Wenn eine Frau das Gefühl haben sollte, dass ich Gewalt ausüben wollte, tut mir das zutiefst leid." Das habe er nie und werde er auch nie, betonte er.

Und auf die Frage, ob er das Wort wieder verwenden würde, erklärte Angerer: "Wenn ich verhindern kann, dass so eine Skandalisierung eines Wortes passiert, dass man das Ganze so aufbläst, eine Dramatik erzeugt und solche Vorwürfe erhebt: Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich ein anderes Wort verwenden, dann könnten wir uns das ersparen."

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