Politikexperten: Wahlsieg für Ludwig, aber Personaldiskussion in Bundes-SPÖ

Josef Kalina und Daniel Kapp
Wien-Wahl: Josef Kalina und Daniel Kapp sind sich einig, dass Platz eins vergeben ist. Das Flüchtlingsthema werde am Wahltag fast keine Rolle spielen.

Der eine (Daniel Kapp) wird dem türkisen Lager zugerechnet, der andere (Josef Kalina) dem roten. Dennoch sind sich beide in der Bewertung der Wien-Wahl überraschend einig. Kalina hält eine neue Führungsdiskussion in der SPÖ nach dem Wahltag für wahrscheinlich.

KURIER: Ist das Rennen um die Wien-Wahl schon gelaufen oder kann es wegen Corona, Flüchtlingen oder anderen Themen noch zu einer Bewegung kommen? 

Kapp: Es gibt diesen Spruch aus dem Fußball: "Hoch gewinn' ma des nimmer." Hier könnte man es umlegen und sagen, niedrig verliert das Bürgermeister Ludwig nicht mehr. Er steht in dieser Stadt für eine gewisse Stabilität, für Ordnung und Beständigkeit und das spielt er in den letzten Tagen sehr gut aus. Das Rennen ist - was Platz eins betrifft - definitiv gelaufen.

Kalina: Was Platz eins betrifft, glaube ich das auch. Aber die Frage der Gewichtung ist bei jeder Wahl bis zum Schluss offen. Wir machen regelmäßig Umfragen, gut ein Drittel möchte sich jetzt noch nicht deklarieren, da kann noch viel passieren. Und gehen diejenigen überhaupt hin, die sagen, sie wählen eine bestimmte Partei. Also, Platz eins ist vergeben, aber wie viel die Sozialdemokraten oder die ÖVP dazugewinnen werden, ist unklar. Auch, ob es die FPÖ komplett aufstellen oder es nur einen minimalen Schaden geben wird. Das ist in Wahrheit bis zum letzten Tag offen.

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