Pilz-Rückkehr? Weitere Gespräche diese Woche bei Klubsitzung

Peter Pilz, derzeit nicht in der Erfolgsspur.
Nach wie vor hat die in Turbulenzen geratene Oppositionspartei keine Lösung für die Nachfolge von Peter Kolba.

Die Abgeordneten der Liste Pilz werden "im Lauf der Woche" eine Klubsitzung abhalten, um die personellen Fragen zu besprechen. Peter Kolba, der bereits letzte Woche seinen Mandatsverzicht erklärt hatte, legte dieses am Montag formal zurück. Ob damit der Weg für Peter Pilz ins Parlament frei werden könnte, war aber weiter unklar.

Offiziell drang am Montag nichts Neues aus der Fraktion der Liste Pilz an die Öffentlichkeit. Es gebe "keine neuen Entwicklungen", sagte ein Sprecher und verwies auf die geplante Klubsitzung, für die es aber noch keinen offiziellen Termin gibt. Auch Kolba war vorerst nicht zu erreichen.

Stern auf Tauchstation

Auf Tauchstation war am Montag auch weiterhin Liste Pilz-Kandidatin Maria Stern, die das erste Anrecht auf das frei gewordene Mandat Kolbas hat. Verzichtet die auf der niederösterreichischen Landeswahlliste angetretene Stern, so könnte der bereits im Nationalrat sitzende Alfred Noll auf dieses Mandat wechseln. Damit würde dann der Weg für Pilz frei, der auf Nolls Bundeslisten-Mandat nachrücken könnte.

Wie lange die Liste Pilz sich mit ihrer Personal-Entscheidung Zeit lässt, ist offen. Gesetzlich gibt es keine Frist, in der das Mandat nachbesetzt werden muss, hieß es aus der Parlamentsdirektion. Zuständig für das weitere Vorgehen ist ab dem Gültigwerden des Mandatverzichts (das ist der morgige Dienstag) jene Landeswahlbehörde, in deren Zuständigkeit das Mandat fällt - in Kolbas Fall die niederösterreichische Landeswahlbehörde.

Noll mit indirekter Kritik an Pilz

Martha Bißmann blieb unterdessen dabei, dass sie ihr Mandat nicht abgeben will. Es sei alles wie gehabt, sagte sie. Die Abgeordnete, die nach der Wahl statt Pilz in den Nationalrat eingezogen war, wurde zuletzt wiederholt von der Klubführung dazu aufgefordert, ihr Mandat wieder abzugeben, um Pilz damit die Rückkehr ins Parlament zu ermöglichen.

Zumindest indirekt kritisch gegenüber dem Listengründer äußerte sich unterdessen Abgeordneter Alfred Noll. Der Anwalt, der die Liste maßgeblich finanziell unterstützt hatte, reagierte auf ein Pilz gegenüber kritisches Posting auf derstandard.at mit einem Eintrag auf Latein: "Aliquam veridicus", was soviel bedeutet wie "fast wahr gesprochen" bzw. "ziemlich wahr". Noll bestätigte sein Posting, wollte darüber hinaus aber nichts zur Causa sagen.

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