Pensionisten retten Schwarz und Rot

Eine Grafik zeigt die Stimmenanteile verschiedener Parteien in Österreich, aufgeschlüsselt nach demografischen Gruppen.
Junge Männer und EU-Gegner wählten Blau, Frauen und -Befürworter Grün.

Othmar Karas verdankt seinen Sieg den älteren EU-Befürwortern, wie die SORA-Wahltagsbefragung zeigt: Ginge es nach den Senioren, hätte die Große Koalition auch bei der EU-Wahl eine bequeme Zweidrittel-Mehrheit erhalten. 35 Prozent der Pensionisten wählten demnach die ÖVP, dicht gefolgt von der SPÖ mit 34 Prozent. Bei Frauen wäre die SPÖ sogar klar stärkste Partei.

Die Stimmen der EU-Kritiker gingen überwiegend an die FPÖ. Über 60 Prozent derer, die mit der EU zumindest "Sorge", wenn nicht sogar "Ärger" verbinden, wählten Blau.

FPÖ siegt bei Arbeitern

Klarer Sieger ist die FPÖ auch bei den Arbeitern mit 46 Prozent, die SPÖ kam bei ihrer Stammklientel lediglich auf magere 24 Prozent. Dies dürfte vor allem daran liegen, dass unter den Arbeitern kaum EU-Befürworter mobilisiert werden konnten: Hier war die Wahlbeteiligung am niedrigsten.

Bei den jungen Wählern stimmten Frauen und Männer sehr unterschiedlich ab: Während die Männer unter dreißig wie gewohnt die FPÖ favorisierten, konnten die Grünen vor allem junge Frauen an die Urnen locken: Hier war auch die Wahlbeteiligung am höchsten.

Das unerwartet schwache Abschneiden der Neos könnte an der mangelnden Mobilisierung bei Akademikern liegen. Hier punkteten vor allem die Volkspartei und die Grünen mit 33 bzw. 31 Prozent.

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