NEOS sammelten 2013 am eifrigsten bei Privaten

NEOS-Obmann Matthias Strolz.
SPÖ und ÖVP mit breiter Spenderbasis. Team Stronach bekam nur Spenden von Frank Stronach.

Den damals neuen NEOS ist es im Wahlkampf-Jahr 2013 besonders gut gelungen, Spenden von privaten Unterstützern zu lukrieren. Mit rund 639.800 Euro haben sie unter allen nunmehrigen Parlamentsparteien den höchsten Betrag von natürlichen Personen erhalten - das zeigt eine Auswertung der Parteien-Rechenschaftsberichte. Andere Parteien haben freilich eine breitere Spenderbasis - oder Frank Stronach.

28 private Einzelspenden über 3.500 Euro - ab diesen Betrag müssen sie gesondert mit Namen des Spenders ausgewiesen werden - meldeten die NEOS für das Jahr 2013. Die größte Spende betrug 35.000 Euro. Auch heutige Nationalratsabgeordnete unterstützten damals die pinke Neugründung - nämlich Sepp Schellhorn und Gerald Loacker. Von Firmen und Unternehmern erhielten die NEOS insgesamt 47.360 Euro. Dass sich auf der Spenderliste auch zwei Personen aus der Schweiz finden, ist übrigens kein Problem, obwohl Auslandsspenden verboten sind: Es handelt sich bei den betreffenden Gönnern um österreichische Staatsbürger mit Wohnsitz im Nachbarland.

694.741 Euro allein von Haselsteiner

Getrennt ausgewiesen wurden die Großspenden des Industriellen Hans-Peter Haselsteiner ans LIF, die vom damaligen Liberalen Forum aufs Konto der gemeinsamen Wahlplattform mit NEOS überwiesen wurden. Er finanzierte das Bündnis 2013 mit insgesamt 694.741 Euro.

Die SPÖ meldete insgesamt rund 528.000 Euro von natürlichen Personen, etwa 156.000 Euro davon entfielen auf "nahestehende Organisationen" bzw. Partei-Teile mit eigener Rechtspersönlichkeit. Detail am Rande: 5.000 Euro gab's für die Partei vom früheren ORF-Generalintendanten Gerhard Zeiler. An reinen Parteispenden für die SPÖ werden rund 398.290 Euro (inklusive Beiträge von Firmen und Vereinen) angegeben. Dazu kommen noch beachtliche 819.515 Euro, die auf Gemeindeebene flossen.

Die angegliederten bzw. parteinahen Organisationen erhielten neben den rund 156.000 von Privaten noch über 120.000 Euro von Firmen und Vereinen sowie auf Gemeindeebene. Und weitere 52.566 Euro gingen an die Wahlkampfaktivitäten einzelner Personen.

Die ÖVP bekam insgesamt - also für die Partei sowie für parteinahe Organisationen - rund 321.400 Euro an Spenden von natürlichen Personen zusammen, 251.319 Euro davon für die Partei bzw. Organisationen ohne eigene Rechtspersönlichkeit. Von Firmen und Vereinen gab's für die Partei 191.000 Euro, für die parteinahen Organisationen rund 54.000 Euro. Die Abgeordneten bzw. Wahlkämpfer der Volkspartei konnten sich über recht spendable Sympathisanten freuen, sie erhielten rund 76.400 Euro. Auf Gemeindeebene flossen knapp 762.000 Euro.

Kurz und bündig sind die Spendenlisten von FPÖ und Grünen. Die Freiheitlichen meldeten insgesamt 6.222 Euro, keiner der Beträge überstieg die 3.500-Euro-Grenze. Auf Gemeindeebene lukrierte man Spenden in der Höhe von 4.465 Euro. Die Grünen erhielten insgesamt 24.460 Euro von Privatpersonen, wobei rund 22.550 Euro davon an nahestehende Organisationen gingen, für die überdies Firmenspenden in der Höhe von 3.124 Euro ausgewiesen werden. Mit ganzen 187 Euro wurde der Wahlkampf von Einzelpersonen unterstützt.

Sonderfall Stronach

Ein Sonderfall ist das Team Stronach. Beeindruckende 18,65 Millionen Euro finden sich auf der Spenderliste für 2013 - 18,57 Mio. davon kamen von Parteigründer Frank Stronach selbst. Der Rest wurde von Zinsvorteilen aufgrund parteiinterner Darlehen gespeist.

 Gesamtspendenaufkommen 2013 je Partei: SPÖ 1,469.600 Euro ÖVP 1,407.804 Euro FPÖ 10.689 Euro GRÜNE 48.374 Euro Team Stronach *) 18,752.640 Euro (inkl. Zinsvorteile aus Darlehen) NEOS *) 1,381.920 Euro Quelle: Rechenschaftsberichte der Parteien; ohne allfällige Meldungen aufgrund eigener Regelungen in den Bundesländern*) inklusive der Großspenden von Frank Stronach (Team Stronach) bzw. Hans-Peter Haselsteiner (NEOS) 

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