ÖVP-Expertin Kdolsky leitet Neos-Arbeitsgruppe zur Pflege
Andrea Kdolsky war es, die von der ÖVP einst als bunter Vogel in die Regierung geholt wurde. Anno 2008 übernahm die Gesundheitsexpertin und Unternehmensberaterin für knapp zwei Jahre die Geschicke des Gesundheitsressorts.
Doch an diesem Montag im Jänner 2019 gibt Kdolsky nicht an der Seite des ÖVP-Bundeskanzlers ein Pressegespräch, sondern gemeinsam mit Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger. Die Neos wollen sich nämlich ganz dem Zukunftsthema Pflege widmen. Und wie das bei den Neos üblich ist, stellten Meinl-Reisinger und Kdolsky nicht einfach ein pinkes Pflegekonzept vor, sondern erklären, was sie bis zum Sommer vorhaben: Mithilfe von Experten ein umfassendes Pflegekonzept ausarbeiten.
Andrea Kdolsky soll diesen Prozess leiten.
„Im Februar werden wir Bürgerforen veranstalten, wo jeder, der sich einbringen will, teilnehmen kann, mit Expertise und Meinung. Dann werden in Workshops die Details erarbeitet, das wird einige Monate in Anspruch nehmen“, sagt Meinl-Reisinger. Deadline sei in etwa im Juni.
Zentrale Fragen seien „das selbstbestimmte Leben, Nachhaltigkeit und Generationenverantwortung“. Vorbilder gebe es zahlreiche in der EU, vor allem in Skandinavien oder in den Niederlanden, sagt Kdolsky.
Nur: Wer soll die Pflege eigentlich bezahlen? Das, sagt die Neos-Chefin, werde solidarisch finanziert werden müssen, „denn es wird schwierig werden, es jedem Einzelnen zu überlassen“.
Für Kdolsky ist das Thema Pflege - nicht zuletzt weil die Babybomer-Generation langsam ins Alter kommt - eine „große Herausforderung“, mehr noch, es sei “zehn nach zwölf“.
Gut findet sie, dass die Rahmenbedingungen derzeit passen, weil die türkis-blauen Regierung Gesundheits- und Sozialministerium zusammengelegt haben. „Das ist eine Jahrzehntchance, eine gesamtheitliche Lösung zu machen“.
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