Mitterlehner: Migranten nehmen Hilfe nicht an

Vizekanzler Reinhold Mitterlehner über Idomeni und "Im Zentrum"
Damit würden die Flüchtlinge in Idomeni Druck in Richtung Öffnung der Balkanroute erzeugen.

Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) hat den Flüchtlingen an der griechisch-mazedonischen Grenze vorgeworfen, bewusst im Schlamm von Idomeni auszuharren, "um Druck in Richtung Öffnung der Balkanroute zu erzeugen". "Ich glaube, dass mit solchen Bildern bewusst Politik gemacht wird", sagte er der Kronen Zeitung zum Foto eines Neugeborenen im Schlamm.

"Auch in Griechenland stehen entsprechende Quartiere, gerade auch für Familien und Kinder, zur Verfügung, aber viele Flüchtlinge nehmen sie nicht an, um Druck in Richtung Öffnung der Balkanroute zu erzeugen", sagte der ÖVP-Chef. Zugleich stellte er die Frage, "ob dieses Bild nicht vermeidbar gewesen wäre" und man etwa auch den Transport des Neugeborenen in ein Krankenhaus hätte zeigen können. Dem Baby wünsche er: "Eine gute Zukunft, hoffentlich in Europa."

Mitterlehner: Keine Monopol für Bundeskanzler

Auf die Frage, ob er sich heute den umstrittenen "Im Zentrum"-Solo-Auftritt von Bundeskanzler Werner Faymann ansehen wird, entgegnete Mitterlehner: "Ich nehme an, dass ich mir 'Im Zentrum' anschaue. Ich will ja wissen, ob und wie der Herr Bundeskanzler unsere Flüchtlingslinie bestätigt." Er ist jedoch der Meinung, dass es für solche Gespräche genügend andere Interviewformate geben würde, wie etwa die "Pressestunde" oder auch die "ZiB". "Es wäre nicht notwendig, für den Herrn Bundeskanzler ein Monopol in der Darstellung zu schaffen."

Für den schwarzen Koalitionspartner sieht das ganz "nach Bestellung aus" und bestellt soll seiner Meinung nach die "Sozialistische Partei" haben. "Wir erleben diese Ungleichbehandlung ja auch bei "ZiB 2"- Interviews mit Werner Faymann, die zu 90 Prozent direkt aus dem Bundeskanzleramt mit Fahnen im Hintergrund gesendet werden", echauffiert sich Mitterlehner. "Jeder andere, der auch seine Termine hat, nimmt die Fahrt zum Küniglberg in Kauf."

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