Schüler können Arbeiten nicht hochladen
Neue Probleme bei der neuen Matura: Viele Maturanten können offenbar wegen einer Serverüberlastung derzeit ihre vorwissenschaftlichen Arbeiten (VWA) nicht wie verlangt hochladen. In Wien und Niederösterreich ist am Freitag aber Abgabeschluss. Nun soll die Abgabe der ausgedruckten Arbeiten reichen.
Die VWA ist eine 40.000 bis 60.000 Zeichen lange verpflichtende Hausarbeit und muss in der ersten Woche des zweiten Semesters der Maturaklasse abgegeben und später präsentiert und diskutiert werden. Die fertige Arbeit und ein sogenanntes Begleitprotokoll des Schülers sind als PDF-Dateien auf eine eigene VWA-Datenbank hochzuladen und außerdem in zweifach ausgedruckter Form mit beigelegtem Begleitprotokoll dem Lehrer abzugeben. Da in Wien und Niederösterreich Ende dieser Woche die Frist abläuft, dürften aber zu viele Schüler gleichzeitig zugreifen wollen. "Upps, das hätte nicht passieren sollen...." heißt es auf der Online-Plattform. Die Schüler werden dann "aus Sicherheitsgründen" ausgeloggt. "Das deutet auf eine Überlastung der Server hin", hieß es gegenüber der APA aus der Bundesschülervertretung.
Das Ministerium aber beruhigt: Das Problem bestehe nur bei Arbeiten mit sehr umfangreicher Datenmenge. Für die Schüler bestehe "keinerlei Grund zur Sorge", hieß es in einem der APA übermittelten Statement.
Auch gedruckt möglich
Auch die Direktoren wurden über das Problem bereits informiert. In einem Mail werden sie darauf hingewiesen, dass aufgrund der Probleme die Frist auch dann eingehalten ist, wenn die Arbeiten vorerst nur in ausgedruckter Form abgegeben werden.
"Es werden alle Arbeiten, die in der Schule so eingelangt sind (schriftlich und elektronisch auf Datenträger) ganz normal bewertet", betonte man. Der entsprechende Server sei nach wie vor online, Arbeiten würden permanent hochgeladen.
Für die Opposition ist das Problem ein weitere Beweis einer Pannenserie. Der Grüne Bildungssprecher Harald Walser ist der Ansicht, das Vertrauen in das Gesamtprojekt gehe "gegen null". Kritik daran übte auch ÖVP-Bildungssprecherin Brigitte Jank, die sich gleichzeitig zur neuen Reifeprüfung bekannte: "Schüler und Lehrer haben Sicherheit verdient", hieß es in einer Aussendung. Gerade aufgrund der Bedeutung dieses Projekts sei es erforderlich, dass "die Pannenserie des verantwortlichen Ressorts endlich beendet" werde.
Ähnlich das Team Stronach: Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) habe ihr Ressort nicht im Griff, so Bildungssprecher Robert Lugar. "Das ist ein Pfusch zu Lasten der Schüler, die hier unnötig einem großen Stress ausgesetzt werden." Kein Verständnis für die "nächste Panne" hatte auch FPÖ-Bildungssprecher Walter Rosenkranz: "Obwohl die Abgabefrist für die 'Vorwissenschaftliche Arbeit' bereits länger bekannt war, gibt es nun drei Tage davor eine Serverüberlastung?" Die FPÖ ist grundsätzlich gegen eine VWA - wissenschaftliches Arbeiten sei Lehrstoff der Unis.
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