TV-Duell: Faymann gegen Stronach

Runde drei bei den TV-Wahlkampfduellen des ORF: Nach Glawischnig gegen Strache, Stronach gegen Bucher, Faymann gegen Bucher und Spindelegger gegen Stronach, trafen heute SP-Bundeskanzler Faymann und Neo-Politiker Frank Stronach - Chef des Team Stronach - aufeinander. Ingrid Thurnher moderierte.
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TV-Duell: Faymann gegen Stronach
Fast Gleichstand bei der Zeit gegen Ende. Schlussrunde: Faymann : "Nur gegen die Funktionäre ist kein Land zu führen." Stronach strapaziert noch mehr Taferln: "Hier sind Fakten, Fakten, Fakten." Er vergisst aber offenbar auf einen Schlusssatz.
Damit geht das erste Duell heute zu Ende.
Thrunher will ein letztes Thema ansprechen: Studiengebühren. Faymann will sich kurz halten: "Wer weiß, vielleicht muss ich mich nochmal zu Funktionären äußern." Faymann spricht davon, dass die Unis ein großes Anliegen von ihm sind. Stronach: Wo es in der Wirtschaft einen Mangel gibt, da sollte man unterstützend mitwirken. Wo kein Mangel ist, sollte man den Studenten nicht helfen. "Wir haben zuviele drinnen, die in der Wirtschaft nicht unterkommen. Das ist ja traurig."
Thrunher will wissen , was Stronach an den Schuldirektoren in Österreich stört - er hat sich dazu in den früheren Duellen öfters ungefragt geäußert. Stronach wiederholt seine Kritik an den Funktionären und die politische Wahl von Direktoren. Faymann beteuert, dass er noch nie jemanden nach seinem Parteibuch gefragt hätte.
Das Streitgespräch schwenkt zur Wirtschaftskrise: Stronach schießt sich auf Ewald Novotny ein: "In diesem Land regiert die Freunderlwirtschaft." Faymann versucht zu kontern. Novotny sei mitverantwortlich, dass die Wirtschaftskrise nicht schlimmere Auswirkungen in Österreich hatte. Stronach: "Sie haben die Arbeiter an die Banken verraten."
Der SPÖ-Chef verteidigt, wieso die Banken gerettet wurden: Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit wäre so gebremst worden. Stronach zückt ein Taferl - Faymann hat Österreich die höchste Arbeitslosigkeit beschert.
Die Vermögenssteuer ist als nächstes dran. Faymann erwartet sich dadurch mehr finanzielle Möglichkeiten für den Staat. Von 0,5-1 Prozent ist die Rede. Stronach hat nichts dagegen. Applaus. Er verlangt eine Funktionärssteuer und spricht von Freunderlwirtschaft. Er bezieht sich dabei vor allem auf Bundeskanzler Faymann.
Thurnher bringt den Vorschlag von NEOS-Kandidat Haselsteiner von einem Spitzensteuersatz von 70-80 Prozent ins Spiel: Faymann verneint - Er will bei Vermögen, Schenkungen etc. etwas tun. Er spricht von einer derzeitigen "Schieflage". Faymann: Die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen tragen genug bei in diesem Land."
Stronach bringt wieder die Funktionärssteuer auf - Faymann gibt vor, nicht zu wissen wovon Stronach spricht. Gelächter im Publikum.
Es geht um das Thema Korruption: Stronach greift die Gewerkschaft an. Faymann stößt sich am scharfen Ton seines Kontrahenten und streicht heraus, dass die Funktionäre der Gewerkschaft vor allem in der Krise eine große Unterstützung waren. Faymann bedankt sich bei der Gewerkschaft. Es folgt obligatorischer Applaus. Stronach: "Sind Sie für Transparenz?" Faymann verteidigt, dass z.B. die finanziellen Mittel in Streikfonds nicht einsehbar sind.
Stronachs Meinung zur Todesstrafe beschäftigt auf Twitter:
Faymann kontert: "Du sollst nicht töten." Faymann spricht sich - wenig überraschend - entschieden gegen die Todesstrafe aus und spricht von einem traurigen Höhepunkt im Wahlkampf. Von der Todesstrafe kommt Thurnher auf Sexualstraftäter. Es geht um die Relation zwischen der Bestrafung bei Sexualdelikten und bei Vermögensdelikten. Faymann verweist auf eine Arbeitsgruppe der Justizministerin.
Stronach kommt dagegen zurück auf die Todesstrafe und sagt, dass Faymann sich mit Menschen getroffen hätte, die für die Todesstrafe seinen. Er führt den US-Präsidenten und Arnold Schwarzenegger als Beispiele an.
Es geht los. Es ist ein Match zwischen dem Berufspolitiker Werner Faymann und dem Quereinsteiger Frank Stronach. Das erste Thema hat Stronach selbst geliefert - die Todesstrafe. In einer ORF-Wahlsendung hatte er sich für die Todesstrafe für "Berufskiller" ausgesprochen und damit für Aufregung gesorgt und für Gegenstimmen in seiner eigenen Partei. Stronach verneint, dass ihn seine Mitarbeiter in der Causa "zurückgepfiffen" hätten.
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