Nach internem Streit: Heikle SPÖ-Klubsitzung für Rendi-Wagner

Rendi-Wagner und die SPÖ-intern mächtige Nationalratspräsidentin Bures.
Nach dem Konflikt um Max Lercher am Wochenende trifft sich die rote Fraktion am Dienstag unter schwierigen Vorzeichen.

Vor der ersten Nationalratssitzung der neuen Gesetzgebungsperiode am Mittwoch kommen die fünf Fraktionen diese Woche in Klubsitzungen zusammen. Auch in der SPÖ werden dabei neue Funktionen vergeben - gerade in der krisengeschüttelten Partei sind die internen Abstimmungen nicht ohne Brisanz.

Am Wochenende trug die Partei einen öffentlichen Konflikt aus, nachdem der frühere Bundesgeschäftsführer und neue Nationalratsabgeordnete Max Lercher von einer anonymen SPÖ-Quelle wider die Fakten als Abkassierer dargestellt worden war.

Parteichefin Pamela Rendi-Wagner kann Harmonie gut gebrauchen, denn bei ihrer erwarteten Wiederkandidatur als Klubobfrau am Dienstag wären Streichungen bei der Abstimmung im Klub ein schlechtes Signal.

Wichtige Funktionen vakant

Festgelegt wird auch, wen die SPÖ als Zweite Nationalratspräsidentin für die Abstimmung im Parlament ins Rennen schickt. Klar ist, dass Doris Bures wieder zum Zug kommen soll. Allerdings machen in der SPÖ manche das Lager von Bures und Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch für die Anti-Lercher-Gerüchte mitverantwortlich. Das könnte Bures‘ Abstimmungsergebnis im Klub trüben.

Ex-Verkehrsminister Jörg Leichtfried wird voraussichtlich Vize-Klubchef bleiben. Unter Christian Kern hatte es mit Andreas Schieder noch einen geschäftsführenden Klubchef gegeben. Für diese eher administrative, aber gut bezahlte Aufgabe hatte Rendi-Wagner bei ihrem Amtsantritt 2018 statt Schieder ihren Vertrauten Thomas Drozda gewollt. Sie brachte diesen aber nicht durch und verzichtete auf einen geschäftsführenden Klubchef. Dessen Aufgaben übernahm damals Leichtfried als Klubvize.

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