Mitterlehner in Richtung Kurz: "Eigenartige Entscheidungskultur"

Reinhold Mitterlehner
Kurz habe ihm den Job des Nationalbankpräsidenten 2017 zwei Mal angeboten, sagte der Ex-ÖVP-Chef.

Der frühere ÖVP-Chef und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner übt im Zusammenhang mit den jüngsten Personalentscheidungen in der Nationalbank Kritik an seinem Nachfolger Sebastian Kurz und der türkisen Spitze. Mitterlehner spricht von einer "eigenartigen Entscheidungskultur". Kurz habe ihm den Job des Nationalbankpräsidenten 2017 nach seinem Abschied aus der Politik zwei Mal angeboten, berichtete Mitterlehner der Presse.

Nach der Nationalratswahl habe er schließlich sein Interesse an dem Job bekundet, im Mai von Kurz aber die Info bekommen, dass die Sache "schwierig" sei, weil die FPÖ keinen Gouverneur-Kandidaten habe und auf dem Posten des Präsidenten beharre, so Mitterlehner weiter. Der nun zum OeNB-Präsidenten bestellte Wirtschaftskammerchef Harald Mahrer ( ÖVP) soll Mitterlehner daraufhin Unterstützung zugesichert haben.

Umso überraschender kam für Mitterlehner am Dienstagnachmittag dieser Woche ein Anruf von Kanzler Kurz, in dem dieser seinem Vorgänger mitgeteilt hatte, dass die ÖVP doch den Präsidenten der Nationalbank stellen und Mahrer das Amt übernehmen werde. "Eine eigenartige Entscheidungskultur, aber sie passt stimmig zur Gesamtentwicklung", sagte Mitterlehner.

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