Neuer Arbeitsminister zur aktuellen Lage am Arbeitsmarkt
Jobmarkt hängt am Infektionsgeschehen, Kocher rechnet mit Besserung im März
Die regelmäßige Bekanntgabe der Bundesregierung zur aktuellen Lage am Arbeitsmarkt fand in dieser Woche das erste Mal mit dem neuen Arbeitsminister Martin Kocher statt.
Derzeit sind 532.751 Personen auf Jobsuche, das sind um rund 112.000 oder 26 Prozent mehr als vor einem Jahr, teilte er mit. Davon waren 469.772 Menschen arbeitslos gemeldet und 62.979 in Schulung. Im Vergleich zum Dezember 2020 bedeutet das ein Plus von rund 12.000 Personen. Ursache für den Anstieg sei neben der üblichen saisonalen Flaute am Arbeitsmarkt der fehlende Saisonstart im Tourismus, erklärte Kocher.
Zusätzlich seien 414.773 Personen in Kurzarbeit. Bisher wurden 5,6 Mrd. Euro für die Unterstützung der Kurzarbeit ausbezahlt, für die aktuell bis Ende März laufende Phase 3 der Kurzarbeit sind 4 Mrd. Euro bewilligt. Über den weiteren Umgang mit der Kurzarbeit nach Ende März seien "zeitnahe" Gespräche mit den Sozialpartnern vorgesehen. Im Budget für 2021 seien vorerst 5 Mrd. Euro für Kurzarbeit reserviert, das Budget könne bei Bedarf aber noch erhöht werden.
Die Kurzarbeit habe bisher über eine Million Jobs gesichert, die Hälfte davon in der Warenerzeugung und im Handel. 94,5 Prozent der Menschen, die im April in Kurzarbeit waren, waren Ende Oktober noch in Beschäftigung.
Bis es einen Impfstoff gebe, müsse versucht werden, die Folgen der Pandemie am Arbeitsmarkt abzufedern. Die Zahl der Arbeitslosen werde wahrscheinlich im Jänner und möglicherweise auch im Februar noch leicht ansteigen, das sei aber auch saisonal bedingt. "Ich hoffe, dass der Gipfel sehr bald erreicht ist", sagte der Minister. Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit hänge natürlich von der Pandemieentwicklung ab.
Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck hofft auf positive Entwicklungen durch den Impfstoff. "2021 wird das Jahr der wirtschaftlichen Auferstehung sein", erklärte sie. Die Pandemie zeige, dass Wirtschaftswachstum notwendig sei. Hier sei etwa eine Investitionsprämie nötig, 2,7 Millionen Euro seien davon bisher zugesagt. Auch eine Exportplattform werde es geben.
Bisher sehr gut angenommen worden sei der Lehrlingsbonus - er könne noch bis Ende März beantragt werden, für Lehrlinge aus der überbetrieblichen Lehre.
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