Unmut in der SPÖ, aber: Kärnten behält sein "Gusenbauer-Stipendium"

Unmut in der SPÖ, aber: Kärnten behält sein "Gusenbauer-Stipendium"
Das „Team Kärnten“ fordert Umbenennung und will Kosten übernehmen. Peter Kaiser hält nichts von solchen Plänen.

Im Zuge der Turbulenzen um Alfred Gusenbauer ist am Wochenende in Kärnten eine Diskussion um ein nach dem ehemaligen SPÖ-Kanzler benanntes Stipendium aufgeflammt.

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Das Stipendium, mit dem Studierende unterstützt werden, die ein Studienjahr im Ausland absolvieren, soll in „Kärntner Hoffnungsträger-Stipendium“ umbenannt werden, fordert Gerhard Köfer, Chef des „Team Kärnten“ (vormals Team Stronach).

Unmut in der SPÖ, aber: Kärnten behält sein "Gusenbauer-Stipendium"

Gerhard Köfer (Team Kärnten)

„Aufgrund der Entwicklungen bei der Signa und der gesamten, höchst negativen Angelegenheit, die auch unmittelbar mit dem Namen Gusenbauer als Chef des Aufsichtsrates in Verbindung steht, muss sich das Land von diesem Stipendiumtitel trennen“, hatte Köfer gefordert. Er befürchtet einen Schaden für das Image des Landes und auch für die Studierenden.

 Mit der Umbenennung würde das Team Kärnten die Kosten übernehmen und die Stipendienhöhe von derzeit 5.000 Euro pro Studienjahr auf 6.000 Euro erhöhen.

5.000 Euro

Das Gusenbauer-Stipendium wird seit dem Jahr 2014 jährlich an zumindest zwei Kärntner Studierende als Unterstützung für ihr Auslandsstudium ausbezahlt. Die Mittel vergibt das Land Kärnten gemeinsam mit „Förderer Dr. Alfred Gusenbauer“, wie es auf der Website des Landes heißt.

Über das Stipendium wird „von einer renommierten Jury bestehend aus Vertretern aus Medien und Wirtschaft befunden“, hieß es auf dem Büro von Kaiser, wo man nichts von einer Umbenennung hält: „Solange sich Kärntner Studierende für diese Form der sozialen Unterstützung bewerben, gegen Gusenbauer keine strafrechtliche Verurteilung vorliegt und er weiterhin das Geld zur Verfügung stellt, wird dieses Stipendium weiter ausbezahlt.“

Weiters sei ein Einstieg einer politischen Partei in das Stipendienwesen grundsätzlich kritisch zu sehen“: „Bildung muss in unserer Demokratie parteifrei sein und bleiben.“

Der ehemalige SPÖ-Kanzler war zuletzt aufgrund seiner Geschäftstätigkeiten in der ins Trudeln gelangten Signa-Gruppe massiv in Kritik geraten.

Unmut in der SPÖ

Innerhalb der SPÖ forderten immer mehr Genossen, Gusenbauer möge seine Parteimitgliedschaft beenden oder zumindest ruhend zu stellen, um Schaden von der Partei abzuwenden.

Die burgenländische SPÖ sprach sich sogar für einen Ausschluss aus. Gusenbauer hatte zuletzt betont, dass ein Parteiaustritt für ihn nicht in Frage komme.

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