Hans-Peter Haselsteiner im Faktencheck

Mit Hans-Peter Haselsteiner ist im aktuellen Wahlkampf ein liberales Urgestein auf die politische Bühne zurückgekehrt. Der ehemalige Strabag-Chef saß bereits von 1994 bis 1998 für das Liberale Forum im Nationalrat. In Kooperation mit den NEOS versucht der 79-jährige gebürtige Tiroler erneut den Sprung ins Parlament, von NEOS-Chef Matthias Strolz wird er sogar als Ministerkandidat gehandelt.
Hans-Peter Haselsteiner im Faktencheck
(Bin für ...) "7 bis 10 % Inflation, um die Staatsschulden zu senken. Besser ist, eine Inflation zulassen, bevor etwas passiert wie in Griechenland."
Hans-Peter Haselsteiner, NEOS-Ministerkandidat, am 23. September 2013

Die Finanzkrise hat Europa einen riesigen Schuldenberg vermacht. Vielfach wird diskutiert, ob man diese Schulden nicht am elegantesten über eine höhere Inflation, also eine stärkere Geldentwertung, los wird. Auch Neos-Politiker Hans Peter Haselsteiner schlägt diesen Weg vor.
Doch, die Gegenargumente wiegen schwer: Steigt die Inflation um zehn Prozent, schrumpfen nicht nur die Schulden, sondern auch alle Vermögen – vom Sparbuch bis zur Lebensversicherung – um zehn Prozent. Das wäre die Entschuldung über eine Teilenteignung – eine Art Vermögenssteuer für den kleinen Mann.
Bleibt das Inflationsniveau außerdem für längere Zeit hoch, steigen die Zinsen, was Kredite verteuert und die Wirtschaft abwürgt. Außerdem müsste diese Inflation erst einmal künstlich erzeugt werden, denn sie liegt bei zwei Prozent. Das ginge nur über kräftige Erhöhungen bei Gebühren, Steuern oder Löhnen. Dadurch würden sich auch viele an die Inflation gekoppelte Leistungen des Staates verteuern z.B. die Pensionen. WIFO-Chef Karl Aiginger warnt daher vor einem „gefährlichen Weg“. Aiginger: „Man ruft Geister, die man nicht mehr los wird.“
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