Klima-Plausch mit dem Milliardär: "Fleisch- und Milchersatz wollen wir nicht“

Klima-Plausch mit dem Milliardär: "Fleisch- und Milchersatz wollen wir nicht“
Klima-Staatssekretär Magnus Brunner (ÖVP) war gemeinsam mit EU-Regierungskollegen  in einer Videokonferenz mit Bill Gates. Der Amerikaner mahnte dabei die Regierenden zu mehr Tempo.

KURIER: Welchen Appell richtete Bill Gates an Sie?

Magnus Brunner:  Gates appellierte vor allem, dass wir mehr auf Innovationen setzen müssen. Er schlägt vor, die Investitionen in Forschung und Entwicklung zu verfünffachen. Das ist ohnehin auch unser Zugang.

Was meint er damit?

Wenn wir unsere Klimaziele erreichen wollen, geht das nur durch Innovationen. Das Problem ist, mit den derzeit vorhandenen technologischen Möglichkeiten werden  die Klimaziele nur sehr schwer erreichbar sein. Er hat eine lange Liste, wo überall mehr geforscht und investiert werden soll.

Gab es nur Zustimmung zu seinen Vorstellungen?

Nein, wir waren nicht überall einer Meinung. Gates hat etwa einen sehr positiven Zugang zur Atomkraft, wir wollen das nicht, sondern setzen hauptsächlich auf Erneuerbare Technologien.Er setzt auch die Kernfusion, auch da sind wir nicht einer Meinung.

Und wie sehen Sie den Vorschlag für pflanzlichen Fleischersatz, weil die Landwirtschaft weltweit für fast ein Viertel der Treibhausgase verantwortlich ist?

Da sind wir auch nicht einer Meinung. Das künstliche Fleisch, das er so propagiert, war ein Thema, wo ich ihm gesagt habe, dass  wir in Österreich das nicht nachvollziehen können.

Und wie sehen Sie den Vorschlag, Milch- und Milchprodukte durch Produkte auf Pflanzenbasis zu ersetzen?

Zu künstlichen Lebensmitteln habe ich eine andere Meinung und einen ganz anderen Zugang. Wir setzen auf Regionalität und die heimische Landwirtschaft, künstliche Lebensmittel wollen wir nicht.

Beim Thema Wasserstoff waren Sie aber wieder einer Meinung?

Ihm war das Thema grüner Wasserstoff sehr wichtig, da sieht er großes Potenzial, vor allem als Energiespeicher. Derzeit sind aber die Kosten noch viel zu hoch und die Wirkungsgrade bei der Produktion durch Elektrolysen bei weitem nicht ausreichend.

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