KURIER-OGM-Umfrage: Kickl und Stocker legen zu, Babler stagniert

Christian Stocker und Herbert Kickl während Sondierungsgesprächen im Frühjahr 2025.
„Willst du gelten, mach’ dich selten“, fasst OGM-Chef und Meinungsforscher Wolfgang Bachmayer das Ergebnis der Sonntagsumfrage für den KURIER (1.027 Wahlberechtigte/Schwankungsbreite +/–3,1 %) zusammen. „Die Absenz von Herbert Kickl über den Sommer hat weder ihm noch der Partei geschadet.“ Fast das Gegenteil ist der Fall, wie die Zahlen zeigen. Die FPÖ ist unangefochtene Nummer eins mit 33 % und kann im Vergleich zum Nationalratswahlergebnis und der letzten OGM-Umfrage im Mai (32 %) zulegen. Leicht an Boden gewinnt auch die ÖVP – sie rangiert mit 23 % auf dem zweiten Platz, lag im Mai laut OGM bei 22 %. SPÖ und Neos profitieren nicht davon, Teil der Dreierkoalition zu sein.
Die SPÖ sinkt auf 19 % (Mai: 21 %), die Neos auf 10 % (12 %), die Grünen können mit der neuen Parteichefin Leonore Gewessler indes zulegen. Sie rangieren bei 11 % (unter Vorgänger Werner Kogler waren es im Mai 9 %). Apropos Parteichefs: Während Kickl und ÖVP- und Regierungschef Christian Stocker in der Kanzlerfrage zulegen können und das Votum fast dem ihrer Parteien entspricht, liegt der rote Vizekanzler Andreas Babler in der fiktiven Kanzlerfrage mit 15 % weit hinter der SPÖ.
Für den OGM-Chef hat das „weniger mit konkreten Fehlern zu tun als mit der fehlenden Strahlkraft“. Neos-Chefin und Außenministerin Beate Meinl-Reisinger verliert im Vergleich zum Mai ebenfalls an Zustimmung, sinkt von 12 auf 10 %.
Danach gefragt, wie fest die Parteichefs im Sattel sitzen, fällt ebenfalls das Votum für Babler auf. Während Kickl mit 70 %, Meinl-Reisinger mit 62 % und Stocker mit 58 % laut Befragten gleichsam als „gesetzt“ gelten, gilt das für Gewessler weniger (50 %), für Babler (25 %) kaum.
An der Präferenz der Koalition hat sich in den letzten Monaten nichts geändert. Je 26 % sprechen sich für die Dreierkoalition und eine FPÖ-ÖVP-Regierung aus.
Das Gros der Befragten ist zuversichtlich, dass ÖVP, SPÖ und Neos die gegenwärtigen Probleme in den Griff bekommen und bis zum Ende der Legislaturperiode regieren werden. Bei der konkreten Frage nach dem Budgetdefizit verkehrt sich das Bild ins Gegenteil. „Fast 3 von 4 Wählern sind pessimistisch, dass eine Sanierung des Budgets gelingt“, so Bachmayer. Nur 2 % gehen davon aus, dass die Regierung selbiges schaffen wird.
Zur Konsolidierung beitragen soll der Staat selbst, wie 36 % der Befragten angeben. Förderungen zu streichen, wie es die Regierung bereits getan hat, stößt auf Wohlwollen (28 %) – neue Steuern (18 %) oder geringere Sozialleistungen (14 %) weit weniger.
Besonders viel abgewinnen können die Befragten dem Ansinnen der Dreierkoalition, die bereits beschlossene Erhöhung der Beamtengehälter für 2026 aufgrund der Staatsschulden neu zu verhandeln. 64 % sind dafür.
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