Kern legt Fokus auf ersten großen Auftritt

Fischer wird Kern am kommenden Dienstag zum Kanzler ernennen.
Das SPÖ-Regierungsteam des künftigen Kanzlers steht noch nicht, aber eine Favoritin für das Kabinett gibt es.

Am kommenden Mittwoch hat Christian Kern seinen ersten großen Auftritt: In der Früh wird er erstmals die Ministerratssitzung leiten. Gegen Mittag wird sich der neue Bundeskanzler dann im Parlament präsentieren – mit einer ausführlichen Erklärung im Nationalrat.

Den Beginn des Pfingstwochenendes nutzte Kern dem Vernehmen nach daher primär dafür, um an dieser ersten Kanzlerrede zu arbeiten. Es ist ja die erste Botschaft, die der 50-jährige Wiener direkt an das Wahlvolk aussendet. Bis dato hat er sich öffentlich nicht geäußert.

Wer kommen könnte

Sein Regierungsteam hat Kern noch nicht beisammen. Völlig offen ist etwa, wer das Bildungsressort leiten wird. Bildungs- und Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek soll schon davon ausgehen, dass sie nicht weiter an der Spitze stehen wird.

Zwei potenzielle Nachfolgerinnen – Ex-Infineon-Chefin Monika Kircher und Kärntens Finanzlandesrätin Gaby Schaunig – wollen das Ministerium nicht übernehmen. Kolportiert wird, dass Christian Kern gerne eine Fachfrau im Bildungsministerium hätte. Eine Frau könnte auch das Kabinett des künftigen Kanzlers leiten. Laut KURIER-Informationen ist dafür die ehemalige Vorsitzende der roten Studenten (VSStÖ), Maria Maltschnig, im Gespräch. Die Salzburgerin war bis dato Kerns Vorstandsassistentin in den ÖBB. Sie ist die Schwester von Eva Maltschnig, der Vorsitzenden der kritischen SP-Sektion 8 in Wien.

Als außenpolitischer Berater des neuen Kanzlers wird Bernhard Wrabetz (Bruder des ORF-Chefs) gehandelt. Er hatte diese Funktion bereits unter Kanzler Alfred Gusenbauer. Derzeit ist Wrabetz Botschafter in Neu-Delhi (Indien).

Neu-Aufstellung der Parteizentrale

Neue Köpfe wird es auch in der SPÖ-Zentrale in der Löwelstraße geben. Bundesgeschäftsführer Gerhard Schmid wird weichen müssen. Interimistisch soll das Ruder der Wiener SP-Landesgeschäftsführer Georg Niedermühlbichler übernehmen. Es muss ja der SPÖ-Parteitag am 25. Juni vorbereitet werden, bei dem Kern offiziell zum neuen Parteiobmann gekürt wird. Ob Niedermühlbichler danach in der Löwelstraße bleibt – oder im Wiener Rathaus weiter werkt, ist ungewiss. Als möglicher Parteimanager wird auch der steirische SP-Landesgeschäftsführer Max Lercher genannt. Ein Kandidat wäre auch Daniel Fellner, der Kärntner Landesgeschäftsführer will aber in Kärnten bleiben.

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