Karmasin will familienfreundlichere Unternehmen

Eine Frau spricht vor einem Hintergrund mit der Aufschrift „Für Sicherheit. Für Österreich.“.
Karmasin präsentierte schon kronkrete Maßnahmen. Kritik kommt von der SPÖ.

Eine Initiative für familienfreundlichere Unternehmen hat Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) bei einer Pressekonferenz am Donnerstag präsentiert. Sie plädierte dafür, dass mit der Initiative ein "gesamtgesellschaftlicher Klimawandel" im Bereich der Familienfreundlichkeit eingeleitet werde. Ziel sei, den Nutzen von Familienfreundlichkeit in der Öffentlichkeit hervorzuheben, so Karmasin.

Wenn Unternehmen dem Netzwerk "Unternehmen für Familien" beitreten, erklären sie sich bereit, einen "aktiven Beitrag für mehr Familienfreundlichkeit" zu leisten, so Karmasin. Für die Familienministerin ist die Initiative ein weiterer Schritt, um Österreich zum "familienfreundlichsten Land Europas" zu machen: Familienfreundlichkeit solle gesellschaftlich anerkannt und Maßnahmen professionalisiert werden. Durch positive Beispiele, sogenannte "Best Practices", will Karmasin mehr Unternehmen familienfreundlich machen.

Mögliche Maßnahmen

Konkrete Maßnahmen, die Karmasin anhand der "Best Practices" präsentierte, sind die Einführung von flexiblen Arbeitszeitmodellen, aktivem Karenzmanagement oder Ferienangeboten. Sogenannte "Notfallszimmer" in den Unternehmen sollen Mitarbeitern die Möglichkeit bieten, ihre Kinder während der Arbeitszeit zu betreuen - hier werden ein Laptop für die Arbeit und Spielemöglichkeiten für die Kinder zur Verfügung gestellt. Solche Angebote bringen laut Karmasin "mehr Motivation" bei den Mitarbeitern, "weniger Fluktuation" und zudem "weniger Krankenstände".

Kritik von der SPÖ

Für SPÖ-Familiensprecherin Angela Lueger geht die Initiative von Familienministerin Karmasin nicht weit genug. Sie ortet im Bereich der Familienfreundlichkeit "enormen Verbesserungsbedarf", wie es in einer Aussendung am Donnerstag heißt. Lueger plädiert für "flächendeckende Kinderbetreuungseinrichtungen" und "elternfreundliche Arbeitsbedingungen". In den Kinderbetreuungseinrichtungen müsse es angepasstere Öffnungszeiten geben, die es Eltern ermöglichten, "ohne Einschränkungen ihren Jobs nachzugehen", so die Familiensprecherin der SPÖ. Lueger fordert zudem, die Arbeitgeber mehr in die Pflicht zu nehmen, dass Dienstnehmer das Familienleben besser gestalten können.

Um die "prekäre Lage" von Frauen zu verbessern, verlangt Lueger von der Familienministerin einen erhöhten Einsatz zur Förderung des Papa-Monats und der Väter-Karenz. Sie fordert, dass die Einrichtung von Betriebskindergärten von Karmasin forciert werden soll.

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