"Nicht einmal Straches Goldfisch würde ihn wählen"

Ein Mann mit Brille posiert vor einem Wahlplakat mit der Aufschrift „Unbestechlich weiter auf Kurs!“.
Der Salzburger Aufständische Schnell legt im Streit gegen die blaue Bundespartei noch einmal nach.

Da wird es wohl keine Versöhnung mehr geben: Täglich wird der Ton im Streit zwischen Bundes-FPÖ und Salzburger Landesorganisation rauer. Der abtrünnige Landesobmann Karl Schnell gründet nach Kärntner Vorbild eine neue Partei, diese soll aber weiterhin Freiheitlich heißen. Der Schritt passiert nach der überraschenden Absetzung der Salzburger Parteiführung durch Bundes-Chef Strache am Dienstag.

Am Dienstag legte Schnell noch einmal im Ö1-Morgenjournal nach. "Strache glaubt, dass er auch Zugriff auf die Landesparteien hat", so Schnell, der seinen ehemaligen Vorgesetzten wiederholt als "Diktator" bezeichnet hatte. Die nächste Wahl in Salzburg 2018 will Schnell als "Freiheitliche Partei Salzburgs" bestreiten - was die Bundespartei mit allen Mitteln verhindern will. Doch Schnell sieht sich im Recht: Wenn einer mit einer eigenen Liste antreten müsse, dann sei das Strache."Genau das würde ich mir wirklich wünschen, dass Strache hier mit seiner Partei antritt – und das wird er ja auch", so Schnell. "Wie gesagt, ich wünschte ich hätte einen Film über diesen Dienstagabend. Dann würde ihn keiner mehr wählen, nicht einmal sein eigener Goldfisch."

Im FPÖ-Bundesparteivorstand erfolgten heute einstimmig die formalen Ausschlüsse der sieben Salzburger, die Schnell folgen. Andreas Schöppl soll dann für rund ein Jahr die Landesgruppe übernehmen, erklärte Bundesparteiobmann Strache nach dem Vorstand bei einer Pressekonferenz. Der außerordentliche Landesparteitag findet am 13. Juli statt.

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