Karfreitag: Evangelischer Bischof überlegt rechtliche Schritte

Michael Bünker.
Michael Bünker über Vorgehen der Regierung: "Zeichen, wie man mit Minderheiten nicht umgehen sollte."

Der evangelische Bischof Michael Bünker droht weiter mit rechtlichen Schritten, sollte der Nationalrat den Karfreitag-Feiertag halbieren. In der ORF-Sendung "Orientierung" ärgerte er sich, dass die betroffenen Kirchen nicht einmal in die Diskussion einbezogen würden, da die Koalition keine Begutachtung vorgesehen habe. Das sei ein "Zeichen, wie man mit Minderheiten nicht umgehen sollte".

Bisher hatten evangelische und altkatholische Gläubige am Karfreitag laut Gesetz ja frei, was nach einem Urteil des EuGH aber eine Diskriminierung der anderen Arbeitnehmer darstellt. Die Regierung will nun den Feiertag streichen und stattdessen für alle ab 14 Uhr freigeben. Der entsprechende Beschluss ist für Mittwoch im Nationalrat angepeilt. Freilich dürften die evangelischen und altkatholischen Gläubigen aber auf Regelungen im Generalkollektivvertrag pochen, der für sie seit Jahrzehnten einen Feiertag vorsieht und im Fall der Fälle das Gesetz sticht.

Die evangelische Kirche hatte vergangenen Donnerstag auch eine Online-Petition für den Erhalt des Karfreitags als Feiertag gestartet. Bis Sonntagmittag wurde sie von knapp 20.600 Menschen unterzeichnet.

Auch die SPÖ sammelt Unterschriften für einen vollen Feiertag für alle Arbeitnehmer. Diese hat knapp 11.000 Unterstützer. 

Karfreitag: Debatte um halben Feiertag

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