Kaiser: "Dürfen uns nicht in Sicherheit wiegen“

Peter Kaiser könnte sich entspannt zurücklehnen und der Dinge harren, die am Samstag beim 33. ordentlichen Parteitag in Villach auf ihn zukommen. Denn nach 24 Jahren stellt die SPÖ in Kärnten wieder den Landeshauptmann.
Doch auf den Lorbeeren auszuruhen, ist nicht der Stil des Marathonmanns. Der am 3. März erfolgreiche Wahlslogan „ Kärnten kann mehr“ wird auf „zeigen wir’s“ ausgeweitet. „Wir dürfen uns nach dem großen Erfolg bei der Landtagswahl am 3. März nicht in Sicherheit wiegen, sondern wollen Zukunftsperspektiven in den Mittelpunkt stellen“, sagt Kaiser im KURIER-Gespräch. Konkret meint er den Leitantrag beim Parteitag, der die Umsetzung der fünf Punkte der Wahlbewegung, die sich eins zu eins in der Regierungserklärung wiederfinden, zum Inhalt hat.
Zum Zukunftsprogramm gehören aber auch die nächsten Wahlgänge. Bei der Nationalratswahl am 29. September, bei Arbeiterkammer- und Europawahlen 2014, Gemeinderats-, Bürgermeister- Bundespräsidenten- und Wirtschaftskammerwahl im Jahr 2015 wollen die Kärntner Genossen den vorhandenen Rückenwind nützen und für weitere Erfolge sorgen.
Intern wird an der Erneuerung der Partei gearbeitet. In Villach will Kaiser sein Vorhaben umsetzen, die Frauenquote in der Partei anzuheben. Im Landtag sind nur zwei der 14 SPÖ-Mandatare Frauen, im Parteivorstand sollen es 50 Prozent der 30 Mitglieder sein. Dazu gehören auch die beiden Landesrätinen Beate Prettner und Gaby Schaunig, die mit Sitz und Stimme ausgestattet werden.
Doch auch in der SPÖ-Kärnten ist nicht alles Gold, was glänzt. Am Höhepunkt hat es knapp 40.000 Mitglieder gegeben, nach der Wahlniederlage 2009 und den folgenden internen Querelen ist die Zahl auf unter 15.000 gesunken. „Die Zeit der Mitgliederpartei gibt es nicht mehr“, dazu Kaiser. Unter Daniel Fellner (36), seit knapp zwei Jahren Landesgeschäftsführer, ist ein Aufwärtstrend feststellbar. Rund 17.000 berappen inzwischen den jährlichen Mitgliedsbeitrag von 73 Euro.
Prominentester Gast in Villach wird Kanzler Werner Faymann sein. Noch vor seinem Referat wählen die 547 Delegierten den Parteichef. Kaiser ist der einzige Kandidat. Sein Ziel sind zumindest jene 78,4 Prozent, mit denen er am 27. März 2010 gewählt worden ist. Insider erwarten jedoch 90 Prozent und mehr – weniger für den Landeshauptmann wäre für sie eine große Überraschung.
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