Kärntner ÖVP kämpft mit Doppelspitze um Stimmen

APA9803434-2 - 13102012 - FINKENSTEIN - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT II - Gabriel Obernosterer (l.) und Wolfgang Waldner im Rahmen des außerordentlichen Parteitages der ÖVP Kärnten in Finkenstein am Samstag, 13. Oktober 2012. APA-FOTO: GERT EGGENBERGER
Gabriel Obernosterer, seit Sommer Parteiobmann, soll als geübter Wahlkämpfer „Speerspitze“ sein.

Obernosterer vor Waldner. Die Kärntner ÖVP geht mit einer Doppelspitze in die Landtagswahl vom 3. März. Das haben der neue Parteichef Gabriel Obernosterer und der neue Landesrat Wolfgang Waldner immer wieder betont. Doch rechtlich muss einer der „primus inter pares“, der Erste unter Gleichen, sein. Er heißt Obernosterer.

Der Entscheidung, die Dienstag am Abend im Rahmen eines Journalisten-Neujahrsempfanges auf Schloss Drasing bekannt gegeben wurde, war ein SMS-Voting unter den Funktionären vorangegangen. Ein Votum, das einen Gleichstand ergab. Da weder Münze noch Würfel entscheiden konnten, gab es ein klärendes Gespräch. Mit dem Ergebnis, dass Obernosterer die Nummer eins der Landesliste und Waldner jene im Wahlkreis 1 (Klagenfurt-Stadt und -Land) ist.

„All das bestärkt uns, dass die Strategie mit der Doppelspitze richtig ist“, heißt es in Parteikreisen. „Wir sind damit so breit wie noch nie aufgestellt.“

Gabriel Obernosterer (57), seit Sommer Parteiobmann, soll als geübter WahlkämpferSpeerspitze“ sein. Er gilt als Mann der Tat, der durchgreifen kann. Das hat er nach dem Skandal um Vorgänger Josef Martinz bewiesen. Der Lesachtaler Hotelier hat seine Anhänger mehrheitlich im ländlichen Raum, wo seine „hemdsärmelige“ Art gut ankommt.

Wolfgang Waldner (58), nach einer Karriere als Diplomat, Kulturmanager und Staatssekretär seit September Landesrat, gilt als seriös, aber auch zurückhaltend. Er soll im Kampf um Stimmen eine Klientel ansprechen, die bisher mit der ÖVP wenig Hut hatte, etwa die Kulturszene.

Sollte die ÖVP am 3. März den Regierungssitz behalten, wird die Nummer zwei zur Eins. Dann bliebe Waldner Landesrat. Auf das hat sich die Doppelspitze geeinigt. Obernosterer kann sich hingegen vorstellen, als Klubobmann in den Landtag zu wechseln. Von einem möglichen Landeshauptmann Waldner – wie in Wien kolportiert – spricht in Kärnten niemand.

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