Jeder Dritte denkt, Sparpaket kostet ihn 600 € im Jahr

Nach wie vor ist das milliardenschwere Sparpaket der Regierung nicht gepackt. Erst nächste Woche wollen es die Koalitionsspitzen präsentieren. Nur eine Minderheit der Bürger glaubt, dass es sie nicht trifft. 37 Prozent der Österreicher gehen davon aus, dass sie das Sparpaket doppelt spüren werden: durch höhere Steuern und weniger staatliche Leistungen; und das in gleichem Maße, wie eine OGM-Umfrage für den KURIER ergibt. 30 Prozent meinen, dass die Einschnitte überwiegen werden; 21 Prozent glauben, dass die Steuerlast dominieren wird.
"Die einzige Gruppe, die das im Vergleich entspannter sieht, ist jene der Pensionisten", analysiert Karin Cvrtila vom OGM-Institut. Zehn Prozent von ihnen (damit mehr als bei Jüngeren) befinden, sie würden "vom Sparpaket nicht so betroffen sein". "Sie glauben wohl, die Zielgerade schon erreicht zu haben, es könne ihnen nicht mehr viel passieren", sagt Cvrtila. "Am ehesten befürchten sie, dass bei Pensionen gekürzt wird."
Reichensteuer

Dass weniger Bürger von Steuererhöhungen ausgehen als von Leistungskürzungen, erklärt Cvrtila so: "Von Reichen- und Vermögenssteuern, die im Gespräch sind, fühlen sich die wenigsten betroffen. Die breite Masse empfindet sich ja nicht als reich."
Und wie wird das Sparpaket auf das Haushaltsbudget wirken? Die größte Gruppe (34 Prozent) rechnet damit, dass sie es bis zu 600 Euro im Jahr (also 50 Euro monatlich) kosten wird. Von bis zu 240 Euro gehen 21 Prozent der Befragten aus; etwa gleich viele kalkulieren mit bis zu 1200 Euro jährlich. Lediglich sieben Prozent meinen, fortan auf bis zu 2400 Euro verzichten zu müssen. "Diese Schätzungen sind relativ moderat", sagt Cvrtila. "Es kommen keine abstrusen Vorstellungen. Es läuft nach dem Motto: Ich werde etwas zahlen müssen, so schlimm wird es aber schon nicht sein."
Cvrtilas Fazit: "Die Koalition muss sich vor der Bevölkerung nicht fürchten. Die geht davon aus, dass sie das Sparpaket treffen wird. Es ist nicht die große Überraschung, wenn es kommt."
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