International unterschiedliche Regelungen

In Deutschland gilt die
Rettungsgasse seit 1982, sie funktioniert dort aber auch mehr schlecht als recht. Erst zu
Weihnachten 2011 gab es eine Kampagne des deutschen Automobilclubs ADAC zur Einhaltung der Rettungsgasse. Erfahrungsberichte zeigen, dass die Gasse erst gebildet wird, wenn das erste Blaulicht zu sehen ist. Den letzten schweren Unfall gab es vor fünf Tagen, als ein Feuerwehrauto von einem in die Rettungsgasse einscherenden Lkw abgeschossen wurde. Der Schaden betrug 150.000 Euro. Die Missachtung der Rettungsgasse ist in Deutschland mit 20 Euro aber weit billiger als in Österreich, wo das im Extremfall sogar bis zu 2180 Euro kosten kann.
In Tschechien heißt die Rettungsgasse wörtlich übersetzt Durchfahrtsstreifen und gilt seit dem Jahr 2005. Sie wird allerdings anders gebildet als in Österreich. Bei drei Streifen fahren die Retter zwischen dem mittlerem und dem rechten Fahrstreifen durch. Das wird damit begründet, dass die Einsatzfahrzeuge die Ein- bzw. Ausfahrten leichter erreichen. Gerade in diesem Bereich kommt es in Österreich speziell zu Problemen. Das könnte aber auch einer der Gründe für so manche Verwirrung von osteuropäischen Autofahrern sein.
Auch in der Schweiz und Slowenien gibt es die Rettungsgasse, allerdings ist sie auf freiwilliger Basis zu bilden. In beiden Ländern gilt die Bestimmung wie in Österreich, allerdings eben ohne Strafe für die Missachtung. Auch dort dürfte sie laut Medienberichten nicht immer einwandfrei funktionieren.
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