Hofer: "Strache soll Teil der freiheitlichen Familie bleiben"
Wie geht es mit Ex-FPÖ-Vizekanzler Heinz-Christian Strache weiter? Nimmt er das EU-Direkt-Mandat, das er durch die 44.750 Vorzugsstimmen erhalten hat, an oder nicht? Geht Strache als Parteifreier nach Brüssel oder als FPÖ-Abgeordneter? Diese Fragen sollen heute im FPÖ-Parteipräsidium diskutiert werden. Denn ein Punkt auf dem Sitzungsprogramm ist die Analyse der EU-Wahl und da kommt man an Strache nicht vorbei.
FPÖ entscheidet über Straches EU-Mandat
Es scheint eine heiße Diskussion zu werden, denn nun meldet sich erstmals auch der neue FPÖ-Chef Norbert Hofer zu Wort. Von einem Parteiaustritt Straches, wie zuletzt in den blauen Parteireihen kolportiert wurde, hält der blaue Spitzenkandidat für die Nationalratswahl nichts. "Ich bin nicht dafür, dass man die Bande komplett durchschneidet. Strache soll Teil der freiheitlichen Familie bleiben. Ich glaube, auch er will das", so Hofer gegenüber dem KURIER. Das bedeutet für Hofer im Umkehrschluss: Wenn Strache das EU-Mandat annimmt, dann als FPÖ-Abgeordneter.
Denjenigen, die mit einem Parteiaustritt von Strache spekulieren, richtet Hofer aus: "Es werfe derjenige den ersten Stein, der noch nie einen Fehler gemacht hat." Man müsse sich schon anschauen, was Strache gesagt habe, "und unter welchen Umständen das passiert ist". Ex-Parteichef Strache werde seine "Entscheidung in aller Ruhe überlegen, denn gewisse Dinge will er sich nicht mehr antun", meint der neue FPÖ-Parteichef.
Dann werde Strache bekannt geben unter welchen Rahmenbedingungen, er das Mandat überhaupt annehmen würde. Wenn Strache als FPÖ-Abgeordneter nach Brüssel geht, dann würde das wohl ein permanentes Thema im kommenden Wahlkampf sein. Damit, so Hofer, müsse man eben "umgehen, denn er ist direkt demokratisch gewählt".
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