Hofer kündigt Anzeigen wegen Manipulationen an
Im Gegensatz zum VfGH habe die FPÖ konkrete Hinweise auf tatsächliche Manipulationen, sagte Hofer am Samstag in der Ö1-Reihe "Im Journal zu Gast". Hofer nannte Fälle in Pflegeheimen, wo ohne Wissen der betroffenen Personen Briefwahlkarten bestellt worden seien. Diese Fälle werde die FPÖ in den nächsten Tagen zur Anzeige bringen, kündigte er an. Für ein mögliches Fairnessabkommen im Wahlkampf schweben Hofer nicht Obergrenzen für Plakate, Inserate und Ähnliches vor. Es gehe um den Umgang der Kandidaten miteinander sowie um das Agieren der Vorfeldorganisationen. Den neuerlichen Wahlkampf will Hofer auf vier Wochen begrenzen und erst Anfang September starten. Die zuletzt im Internet verbreiteten Gerüchte über den Gesundheitszustand seines Kontrahenten Alexander Van der Bellen bezeichnete der FPÖ-Kandidat als "abscheuliche" Vorgangsweise. "Das tut man nicht." Für den Fall, dass ein FPÖ-Politiker hinter dem Streuen des Gerüchts steht, wie das Grüne vermuten, kündigte Hofer "selbstverständlich" einen Parteiausschluss an. "So etwas dulde ich nicht."
Brexit, kein Thema
Den Brexit oder auch die Frage eines etwaigen Austritts Österreichs aus der EU will Hofer im Wahlkampf nicht von sich aus thematisieren. Er müsse aber antworten, wenn er danach gefragt werde. Inhaltlich blieb er bei seiner zuletzt vertretenen Linie, dass er eine Volksabstimmung über einen Austritt nur dann wolle, wenn die Türkei beitreten oder wenn die EU mit neuen Verträgen zu einem zentralistischen Gebilde werden sollte. Wenn die EU so bleibe, wie sie ist, wäre das nicht nötig. Er wolle, dass sich die EU positiv weiter entwickelt und Österreich dabei aktiv mitwirkt.
Positiver steht offenbar nach wie vor Parteichef Heinz Christian Strache einer Volksabstimmung über einen EU-Austritt gegenüber. In einem Interview mit FPÖ-TV, das Strache auf seiner Facebook-Seite postet, sagt er: "Wenn die EU nicht bereit ist, rasch Reformen umzusetzen hin zu den Bürgern, hin zu einer Demokratisierung Europas, dann wird es notwendig sein, auch bei uns den Druck zu erhöhen. Denn ich sage, dann ist auch eine Abstimmung in Zukunft bei uns in Österreich möglich."
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