Gespenster und Wendehälse

Dem burgenländischen Landeshauptmann Niessl muss man zu Gute halten, dass er vor der Wahl schon mit der FPÖ geflirtet hat. Die steirische ÖVP, die sich bis Sonntagabend von der FPÖ abgewendet hat, entdeckt erst jetzt ihre Liebe für Blau. Plötzlich soll die FPÖ zur „Reformpartnerschaft“ etwas beitragen, wünscht sich Klubobmann Lopatka. Was denken sich ÖVP-Wähler jetzt? Dass ein Politikerwort vor der Wahl nichts wert ist, aber das wissen die Wähler ohnehin, Franz Voves hat sie ja auch daran erinnert.

Also spielen die Parteien wieder ihre Taktikspielchen, anstatt sich endlich an die Probleme des Landes zu erinnern. Aus Deutschland hören wir, das es dort die niedrigste Arbeitslosigkeit seit 24 Jahren gibt, in Österreich wächst und wächst sie – weiter bis 2019, wie wir seit Montag wissen - und die Politik schaut zu. Nein, noch schlimmer, sie tut nichts dagegen, dass Unternehmer belästigt anstatt gefördert werden. (Dazu mehr im KURIER am Mittwoch.)

Aber anstatt zu regieren, fürchten die SPÖ-Spitzen in Wien das Gespenst einer FPÖ – Regierungsbeteiligung im Burgenland und die Schwarzen in der Steiermark wenden sich den Blauen zu. Das schafft keinen Arbeitsplatz und kostet Glaubwürdigkeit. Als ob es davon genug gäbe in der Politik.

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