Burgenland bei Österreich: "Keine gute Idee"

Ein Mann in Anzug spricht vor einem Mikrofon mit dem ÖVP-Logo.
ÖVP-Generalsekretär Blümel sorgt mit einem launigen Sager für Empörung. SPÖ Burgenland fordert Rücktritt.

Der Grat zwischen Humor und Beleidigung ist bisweilen schmal. Das musste nun auch ÖVP-Generalsekretär Gernot Blümel erfahren. Als die ÖVP Tirol am Freitag ihr 70-jähriges Bestehen feierte, sorgte Blümel zunächst noch für Lacher - zumindest in den eigenen Reihen: "1918 ist Südtirol zu Italien und das Burgenland zu Österreich gekommen. Dass das keine gute Idee war, wissen wir seit langem. Beim anderen sind sich seit letzter Woche einige auch nicht mehr so sicher", wird er von den Bezirksblättern zitiert. Blümel spielte damit auf die Bildung der Rot-Blauen Koalition an.

Die SPÖ findet das gar nicht lustig und wirft dem Koalitionspartner eine "Anti-Burgenland-Kampagne der übelsten Sorte" vor, wie SPÖ-Klubobmann Robert Hergovich meinte. Blümel habe die Burgenländer pauschal beleidigt, so Hergovich. Er forderte den "sofortigen Rücktritt des ÖVP-Generalsekretärs".

"Lernen S’ Geschichte, Herr Kollege."

Auch Norbert Darabos, der von der Wiener SPÖ-Zentrale nach Eisenstadt wechselt, gab sich empört: Die Aussage sei ein "deutliches Zeichen für den Machtrausch der Mitterlehner-ÖVP", so der Neo-Landesrat per Aussendung. Der Sager sei "politisch letztklassig" und "eine Beleidigung aller Burgenländerinnen und Burgenländer". Darabos fordert umgehend eine Entschuldigung und will von ÖVP-Frontmann Reinhold Mitterlehner eine Stellungnahme. Und weiter: "Herr Blümel, Ihre Aussagen zeugen von einem ganz schlechten Stil, noch dazu sind sie historisch falsch - das Burgenland ist nämlich 1921 zu Österreich gekommen. Lernen S’ Geschichte, Herr Kollege."

Blümel verteidigte sich anschließend wie folgt: "Die Nervosität und Aufgeregtheit in der SPÖ-Burgenland wegen der massiven Kritik gegen die rot-blaue Koalition ist offensichtlich noch deutlich größer als gedacht". Anders sei "die künstliche Aufregung um eine satirische Aussage, die noch dazu falsch wiedergegeben wird, nicht zu erklären". Auch auf Twitter reagierte er:

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