Faßmann will geimpfte Schüler von Testpflicht befreien

PK ZAMG : FAßMANN
Geimpfte Schüler ersparen sich damit drei Covid-19-Tests pro Woche. Impfoffensive bei Schülern in der Steiermark.

Fünf Wochen vor Schulbeginn werden langsam die Rahmenbedingungen für einen sicheren Start ausgelotet. Wie das Nachrichtenmagazin profil in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, will Unterrichtsminister Heinz Faßmann geimpfte Schüler von den drei verpflichtenden Tests pro Schulwoche befreien. Denkbar sei außerdem eine Befreiung von der Maskenpflicht, dort, wo sie noch bestehe. Diesen Punkt wolle er aber noch genauer abwägen, sagt Faßmann. „Ein junger Mensch, der geimpft in der Klasse sitzt, soll etwas davon haben. Privilegien für Geimpfte: Das ist generell Regierungslinie.“

Den Bundesländern empfiehlt der Unterrichtsminister, Impfboxen an größeren Schul-Standorten einzurichten. Bei den Tests für Ungeimpfte peilt Faßmann eine kritische Zahl an genaueren PCR-Tests an. Angesichts der fehlenden Labor-Infrastruktur in vielen Regionen außerhalb Wiens ist jedoch weiterhin mit einer Mischung aus Antigen-und PCR-Tests zu rechnen.

Besonders in den jüngsten Altersgruppen ab zwölf Jahren ist die Durchimpfungsrate noch sehr gering - siehe Grafik. "Mündige Minderjährige" ab 14 Jahren dürfen übrigens selbst entscheiden über eine Schutzimpfung, die Einwilligung der Eltern ist nicht nötig.

Um eine Herdenimmunität auch mit der Delta-Variante zu erreichen, bedarf es einer Durchimpfung von rund 85 Prozent, sagen Experten. 

Faßmann wird seine Pläne für das kommende Schuljahr im Detail in der kommenden Woche vorstellen. Die Eckpunkte sind bereits bekannt: Neben den Begünstigungen für geimpfte Schüler sowie Impfappellen an Lehrpersonal und Eltern setzt er auf den verstärkten Einsatz von aussagekräftigen PCR-Tests, gegebenenfalls auch auf Luftfilter sowie Maskentragen. Zusätzlich sind ein Monitoring des Infektionsgeschehens an den Schulen und ein Frühwarnsystem geplant.
 

Impfoffensive in der Steiermark

Um die Impfrate bei den Jugendlichen zu erhöhen will man in der Steiermark nun sogar direkt in Schulen impfen. „Wir wollen auch den 12- bis 16-jährigen Schülerinnen und Schülern zu Schulbeginn ein Impfangebot machen. Zur Abstimmung führen wir noch Gespräche mit der Bildungsdirektion“, sagt Landesamtsdirektor-Stellvertreter Wolfgang Wlattning in der Kleinen Zeitung (Samstag-Ausgabe).

Der steirische Plan dürfte vorsehen, dass dann direkt in den Schulgebäuden geimpft wird, alternativ sollen die Bildungsanstalten auch die Möglichkeit erhalten, mit einzelnen Klassen an Impfstraßen zu kommen. Ziel ist es, die 12- bis 16-Jährigen auf niederschwellige Weise zu erreichen. Auch Kinderärzte sollen in die Aktion mit einbezogen werden. 

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