Heftige Kritik an Tirols FPÖ-Chef: Rassismusvorwürfe nach "widerlichem" Video

Markus Abwerzger, Tiroler FPÖ-Chef.
Das auf Instagram veröffentlichte Video soll auf ein rassistisch konnotiertes virales Video anspielen. Die FPÖ weist die Vorwürfe zurück.

Zusammenfassung

  • Kritik an FPÖ-Chef Markus Abwerzger wegen Pappkronen-Video, das angeblich auf rassistisch konnotiertes virales Video anspielt.
  • SPÖ, ÖVP, Grüne und NEOS reagierten mit scharfer Kritik und fordern Konsequenzen.
  • FPÖ sagt, Video thematisiert Abschiebungen illegaler Einwanderer und weist Rassismusvorwürfe zurück.

Kritik hat ein Social Media-Video von Tirols FPÖ-Chef Markus Abwerzger hervorgerufen, in dem er mit einer Pappkrone eines Fast-Food-Unternehmens auf dem Kopf zu sehen ist. Wie das Online-Medium campus a berichtete, war es auf dem Instagram-Account der Landespartei zu sehen. Es spiele angeblich auf den "Burger King guy on plane" - ein 2021 viral gegangenes Video, das in der rechtsextremen Szene für Gewalt gegenüber schwarzen Menschen stehe - an. Die FPÖ wies dies zurück.

SPÖ, ÖVP, Grüne und NEOS ritten ob des Videos scharfe Attacken. Für SPÖ-Bundesgeschäftsführer Klaus Seltenheim sei es eine Anspielung auf ein Original-Video, das in der rechtsextremen Szene für Rassismus und Gewalt stehe: "Die FPÖ hetzt, sät Hass und spaltet die Gesellschaft". Das Video von Abwerzger verbreite öffentlich "rassistische Codes und ist brandgefährlich", hieß es in einer Aussendung.

"Muss Konsequenzen geben": FPÖ erntet viel Kritik

Der Migrationssprecher der Tiroler ÖVP, Landtagsabgeordneter Sebastian Kolland, wurde in der Tiroler Tageszeitung zitiert: "Wenn man den Hintergrund kennt, dann ist das Video nicht harmlos und lustig, sondern einfach nur widerlich und abstoßend." NEOS-Landessprecher Dominik Oberhofer machte den Social-Media-Beauftragten der FPÖ für das Video verantwortlich, er versuche offenbar "mit radikalen Inhalten und großer Reichweite rechte Netzwerke zu pflegen und zu mobilisieren".

Grünen-Landtagsabgeordnete Zelha Arslan meinte wiederum, dass die FPÖ online längst den "demokratischen Boden verlassen" habe: "Es muss Konsequenzen geben."

FPÖ: Video thematisiert Abschiebung Illegaler

FPÖ-Landesparteisekretär Patrick Haslwanter erklärte hingegen gegenüber der "TT", dass das Video auf die Rolle der FPÖ als einziger Partei anspiele, die Abschiebungen illegaler Einwanderer in Regierungsverantwortung umsetzen würde: "Das Video verbindet auf humoristische Weise den Namen des Schnellrestaurants, die Selbstdarstellung als ,König der Abschiebungen' sowie die programmatische Ausrichtung der Partei in Migrationsfragen."

Abwerzger selbst meinte auf das Original-Video mit den rassistischen Übergriffen angesprochen, davon keine Kenntnis gehabt zu haben. "Aber auch der Zusammenhang ist wirklich mehr als weit hergeholt". Es gehe darum, Junge auf ihrem Medium in ihrer Sprache zu erreichen: "Und da sind wir halt federführend. Ja, das Thema Abschiebungen ist immer polarisierend." Auf Anfrage der APA hieß es am Sonntag aus der Tiroler FPÖ, dass man zu der Angelegenheit jedenfalls keinen weiteren Kommentar mehr abgeben werde.

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