FPÖ Burgenland: 150 Delegierte wählen neuen Landesparteiobmann

BURGENLAND-WAHL: WAHLKAMPFAUFTAKT FPÖ: HOFER / TSCHÜRTZ
Kampfabstimmung zwischen Petschnig und Haidinger durch Hofer-Kandidatur abgewendet.

In Neudörfl schlägt die FPÖ Burgenland am Samstag ein neues Kapitel ihrer Parteigeschichte auf. Mit der Ankündigung, dass Bundesparteichef Norbert Hofer für den Landesparteivorsitz kandidiert, ist eine Kampfabstimmung zwischen dem früheren Landesrat Alexander Petschnig und Ex-Landtagsabgeordneten Manfred Haidinger passé. Ob Hofer neuer Parteichef wird, entscheiden 150 stimmberechtigte Delegierte.

Zusätzlich zu den Wahlberechtigten werden noch einmal etwa 150 Gäste aus den Reihen der derzeit rund 1.800 (Mitgliedsbeitrag zahlenden, Anm.) FPÖ-Mitglieder zum Parteitag erwartet, der um 14.00 Uhr beginnt. Nach einer Reihe von Beschlüssen betreffend die Tages- und die Geschäftsordnung folgt der Bericht von Klubobmann Johann Tschürtz.


Tschürtz blickt dabei auf seine 15-jährige Tätigkeit als Parteiobmann und als Landeshauptmannstellvertreter in der von 2015 bis zur Landtagswahl im Jänner amtierenden rot-blauen Koalition zurück. Danach folgt der Bericht des Bundesparteiobmanns. Unter dem Punkt "Aussprache" können sich anschließend die Delegierten zu Wort melden.

Auf die Aussprache folgen die Wahlen. Ob es zu einer Abstimmung zwischen Hofer und Haidinger kommt, bleibt vorerst ungewiss. Theoretisch kann eine Kandidatur bis zum Beginn des Wahlvorganges zurückgezogen werden. Das ist in Vergangenheit schon einmal passiert: 2007 hätte es auf einem Sonderparteitag in Eisenstadt zu einer Kampfabstimmung zwischen Ex-FPÖ-Landesparteiobmann Wolfgang Rauter und dem damals amtierenden Parteichef Tschürtz kommen sollen. Doch nach einer hin und her wogenden Debatte verkündete Rauter, dass er auf seine Kandidatur verzichte.

Daraufhin sprachen 65 von 68 zu diesem Zeitpunkt noch im Saal anwesenden Delegierten Tschürtz per Handzeichen das Vertrauen aus. Eine Woche später gab Rauter die Gründung der Plattform Freie Bürgerlisten bekannt. Die Gruppierung schaffte 2010 als Liste Burgenland (LBL) mit einem Mandat den Sprung in den Landtag und gewann 2015 einen Sitz dazu. Bei der Wahl im Jänner dieses Jahres reichte es allerdings nicht mehr für ein Mandat.

Gewählt werden am Samstag auch drei Stellvertreter des Landesparteiobmannes. Kandidaten für diese Funktionen sind Petschnig sowie der Abgeordnete Christian Ries und der Güssinger Gemeinderat Michael Gmeindl.

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