Sie wollen, dass der aktuelle Fördercall durch ein Prämiensystem mit Einmalzuschuss nach Einreichung der Rechnung erfolgt. Das System der Fördercalls hat den Nachteil, dass viele Haushalte, die ihr Heim mit einer Fotovoltaikanlage ausstatten wollen, auf der Strecke bleiben. Bei den bisherigen drei Fördercalls im heurigen Jahr waren die Fördertöpfe bereits nach wenigen Minuten ausgeschöpft. Im April war der Fördertopf nach 9 Minuten leer, im Juni nach 11 und im August bereits nach 5 Minuten. Das bedeutet: Insgesamt hatten es zwar 103.019 Menschen geschafft, vollständige Anträge abzugeben. Aber nur 50.000 wurden bei den Förderungen berücksichtigt.
Dass der Frust bei den restlichen 54.000 groß war, ist klar, obwohl diese natürlich bei den kommenden Fördercalls berücksichtigt werden. Dennoch müssen sie warten, trotz der Vorleistungen wie das Organisieren der Netzzugänge oder des Einholens von Angeboten beim Elektriker. Stephan Pernkopf, ÖVP-Landeshauptfrau-Stellvertreter in Niederösterreich: "Dieses Vorgehen hemmt die Investitionen in erneuerbare Energie und wirkt verzögernd auf die Energiewende in Österreich."
Gemeinsam mit Oberösterreich, Tirol und Vorarlberg will er deswegen bei der Konferenz der Landesenergiereferenten am Freitag einen Antrag zur Vereinfachung einbringen. Der Vorschlag: Das zweistufige Modell (Antrag und Fördercall) sollte durch ein Prämiensystem mit Einmalzuschuss nach Einreichung der Rechnung erfolgen. Damit wäre losgelöst von Förderstichtagen ganzjährig eine einfache und kontinuierliche Unterstützung aller geplanten Fotovoltaikprojekte sichergestellt. Theoretisch könnte dann auch erst nach der Fertigstellen einer derartigen Anlage um eine Förderung angesucht werden.
Stephan Pernkopf in Richtung Klimaschutzministerium: "Wir müssen weg vom Bittstellerprinzip mittels Fördercall, bei dem aktuell Zehntausende nicht zum Zug kommen, hin zu einer einfachen Abwicklung. Eigentlich müsste der Staat zu jedem Danke sagen, der eine PV-Anlage installiert."
Dass es einen enormen Ansturm auf die Förderungen gibt, das sagt auch Lukas Hammer, Energiesprecher der Grünen. Für ihn ist der aktuelle Parlamentsbeschluss bereits eine große Erleichterung für Förderwerber. Hammer: "Mit dem Beschluss bekommen Menschen mehr Zeit für die Umsetzung ihrer Projekte und wir machen die Förderungen für kleine Anlagen einfacher." Für diese Anlagen wird es in Zukunft einen fixen Fördersatz geben.
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