Flüchtlinge: Faymann trifft am Montag Sobotka und Fico
Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) trifft am Montag seine tschechischen und slowakischen Amtskollegen Bohuslav Sobotka und Robert Fico in Bratislava zu einem Gespräch über die Flüchtlingskrise. Bisher nähmen Tschechien und die Slowakei nur wenige Flüchtlinge auf - der Kanzler fordere daher alle EU-Länder auf, Verantwortung zu übernehmen, teilte eine Sprecherin Faymanns am Mittwoch mit.
Über Budapest sind in den vergangenen Tagen Tausende Flüchtlinge nach Wien gereist. Die meisten davon ziehen in Richtung Deutschland weiter, allerdings suchen angesichts des Bürgerkrieges in Syrien und anderer Krisen weit mehr Menschen als bisher in Europa Zuflucht. In Österreich wurden in den vergangenen Monaten jedes Monat mehrere Tausend Asylanträge gestellt, zumeist von Syrern.
Vergleichsweise wenige Flüchtlinge landen hingegen in den Staaten Osteuropas. Tschechien nahm im ersten Halbjahr 2015 nur einige Hundert Asylbewerber auf, die Slowakei nur rund 100. "Es kann nicht sein, dass einige wenige Länder den Großteil der Flüchtlinge aufnehmen und gleichzeitig viele Länder nahezu keine", sagte Faymann laut seiner Sprecherin.
Österreichs Nachbarland Ungarn verschärfte zuletzt seine Grenzkontrollen und errichtete einen Zaun an der AU-Außengrenze zu Serbien. Die ungarischen Behörden lassen zudem syrische Flüchtlinge entgegen den EU-Asylregeln nach Österreich und Deutschland weiterreisen.
Faymann kritisierte am Mittwoch auch die ungarische Migrationspolitik. "Stacheldrahtzäune und Wachtürme dürfen nicht die europäische Antwort auf flüchtende Menschen sein", sagte er laut Sprecherin.
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