Faßmann hält Masken im Unterricht für unzumutbar

PK ?MEHR ADMINISTRATIVE UNTERSTÜTZUNG FÜR UNSERE SCHULEN: FASSMANN
Ministerium rechnet mit "völlig normalem" Schulstart im Herbst, freilich "mit erhöhter Sensibilität".

Das Bildungsministerium geht nach derzeitigem Stand von einem "völligen normalen Schulstart" im Herbst aus. Man arbeite an Varianten, um trotz der Corona-Pandemie einen Schulbetrieb so lange wie möglich zu gewährleisten. Dazu soll das vom Gesundheitsministerium geplante Ampelsystem auch in den Schulen zum Einsatz kommen, erläuterte eine Sprecherin von Minister Heinz Faßmann (ÖVP) der APA.

Flächendeckende Schulschließungen wie im Lockdown oder auch zuletzt in mehreren Bezirken Oberösterreichs will der Bildungsminister jedenfalls vermeiden. Selbst wenn die Ampel auf Rot gestellt werden sollte, soll es nur regionale Schließungen von Schulen geben. Dies würde einen Notbetrieb und Home-Schooling bedeuten, so die Faßmann-Sprecherin. Möglich wäre es aber auch, nur einzelne Schulen oder Klassen zu schließen, oder Kinder aus einzelnen Klassen in Quarantäne zu schicken.

Je nach Ampelphase wären auch Masken an den Ein- und Ausgängen sowie in den Gängen, Turnen im Freien oder kein Singen im Musikunterricht mögliche Varianten. Eine grüne Ampel würde ganz normalen Schulbetrieb, allerdings mit den bekannten Hygienemaßnahmen, bedeuten. Ein genauer Kriterienkatalog soll bis Schulbeginn ausgearbeitet werden.

Von einer generellen Maskenpflicht in den Schulen für Lehrer und Schüler ab Herbst, wie sie Pflichtschullehrergewerkschaftschef Paul Kimberger unlängst in der Gratiszeitung Heute gefordert hat, hält der Bildungsminister allerdings nichts. Faßmann erteilte dieser Idee via Kronen Zeitung eine Absage. Gegenüber dem Standard erklärte er: "Eine Maske im Unterricht ist absurd und Kindern nicht zumutbar."

Ziel der Bemühungen sei es jedenfalls, Schülern, Eltern und Lehrern mehr Sicherheit zu geben. Eine Möglichkeit dazu wäre auch eine Ausweitung der Tests mit der Gurgelwasser-Methode. Proben mehrerer Schüler würden dann zu sogenannten Pools zusammengefasst. Die einzelnen Proben werden nur dann durchanalysiert, wenn der zusammengefasste Test positiv ausfällt. Damit könnte auch eine Beschleunigung erreicht werden.

Nach der Wiederaufnahme des Schulbetriebes am 16. Mai wurden bisher 100 Schüler (von insgesamt 1,3 Millionen) und 15 Pädagogen (von insgesamt 130.000) positiv auf das Coronavirus getestet. Nicht zuletzt aufgrund dieser Zahlen geht das Bildungsministerium nach derzeitigem Stand von einem "völlig normalen" Schulstart im Herbst aus - allerdings "mit erhöhter Sensibilität".

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