106.814 e-Cards werden Mitte Jänner gesperrt - wen es trifft
Kein Kassenarzt- oder Spitalsbesuch ohne sie. Doch unter welchen Umständen wird sie gesperrt und muss sie ein Foto haben? Diese und andere Fragen rund um die e-Card stellte FPÖ-Gesundheitssprecher Gerhard Kaniak an den grünen Gesundheits- und Sozialminister Johannes Rauch.
Gemäß parlamentarischer Anfragebeantwortung aus Rauchs Ressort werden Ende des Jahres e-cards von 973.520 Menschen, die in den letzten zwölf Monaten keinen Leistungsanspruch in der gesetzlichen Krankenversicherung hatten und für die kein Ausnahmetatbestand gilt, gesperrt.
Soweit so klar. Laut Information des Dachverbandes gibt es derzeit (Stand 8.11.) zudem 2.406.046 e-cards ohne Foto.
"Davon betrafen ca. 2,3 Millionen e-cards Personen, für die ein Ausnahmetatbestand vorliegt", heißt es in der Anfragebeantwortung.
Dieser Ausnahmetatbestand gelte insbesondere für Kinder vor Vollendung des 14. Lebensjahres, Personen ab Vollendung des 70. Lebensjahres und Menschen, die Pflegegeldbezüge ab Pflegestufe 4 in Anspruch nehmen.
Von eben diesen e-cards werden laut Rauchs Ressort allerdings rund 100.000 Karten gesperrt. Konkret heißt es in der schriftlichen Beantwortung:
"Für ca. 106.814 Personen (Stand 8. November 2023), die in den letzten zwölf Monaten einen Versicherungsanspruch hatten und für die kein Ausnahmetatbestand besteht, ist kein Foto vorhanden bzw. wurde bis dato noch keines beigebracht. Diese Karten werden Mitte Jänner 2024 gesperrt."
Das Foto für die e-Card kann allerdings bis Jahresende 2023 geschickt werden. Die Kartensperre wird "erst nach Ablauf der Frist für eine Kartenzustellung durchgeführt. Dabei wurden feiertagsbedingte Verzögerungen im Postversand berücksichtigt."
FPÖ-Mandatar Gerhard Kaniak kritisiert die fehlende Information über etwaige e-Card sperren, denn: Nach Auskunft des zuständigen Dachverbands erfolgt die Information der Versicherten "im Wege der Arztordination im Rahmen des Arztbesuches bzw. bei Kontakt mit einem Krankenversicherungsträger oder der e-card-Serviceline." Das ist für Kaniak - wie er via Aussendung wissen lässt - "nicht hinnehmbar". Statt dass die Betroffenen erst beim Arzt- oder Apothekenbesuch von einer bevorstehenden Sperre erfahren, müssten die zuständigen Stellen sicherstellen, dass alle rechtzeitig informiert werden.
Gleichsam gelassener sieht das der Gesundheitsminister. "Da es sich dabei nach Auskunft des Dachverbandes bei den betroffenen Personen um solche handelt, die im letzten Jahr offenkundig zwar versichert waren, aber keine Arztkontakte hatten, wird diese Problematik vom Dachverband als gering bewertet."
Sollte es dazu kommen, dass jemand wegen einer Kartensperre die e-card nicht verwenden kann, verweist Rauch auf auch bisher ausreichende Möglichkeiten, um Leistungen bis zur Ausstellung einer neuen Karte in Anspruch nehmen zu können.
Kommentare