Dreier mit Frank bleibt eine Fata Morgana

Schwarz-Blau-Stronach? Mit der brutalen Säuberungsaktion hat er sich endgültig aus dem Spiel genommen.

Bevor er den Privatjet gen Kanada bestieg, ließ er Köpfe rollen. In keiner anderen Partei wäre es möglich, dass der Chef via Handy binnen Minuten Landesobleute absetzt oder bestellt. Im sogenannten Team Stronach wird Franks „Goldene Regel“ eisern durchgezogen: Wer das Gold hat, bestimmt die Regeln.

An die 25 Millionen Euro hat der 81-jährige kanadische Milliardär für die Eroberung der politische n Macht in Österreich in die Hand genommen. Das ist das Dreifache dessen, was Rot oder Schwarz in den Wahlkampf steckten. Herausgekommen ist das magere Ergebnis von knapp sechs Prozent der Stimmen. Jetzt will Stronach offenbar das Fehlinvestment mithilfe der staatlichen Parteienfinanzierung zurückverdienen. Wer sich dem in den Weg stellen könnte, wird vorsorglich geköpft.

Wer da noch immer von einer Koalition Schwarz-Blau-Stronach fantasiert, muss seine letzte Hoffnung in eine Spaltung der Söldnertruppe setzen. Zumindest fünf der elf Stronach-Leute bräuchten Schwarz und Blau rein rechnerisch zur Absicherung ihrer Mehrheit.

Aber auf wen soll man setzen? Auf die, die trotz allem noch zu Frank halten; oder die, die schon jetzt zum dritten oder vierten Mal das Lager wechseln könnten? Beides wäre Harakiri mit Anlauf. Politisch ist eine Koalition mit dieser Truppe seit gestern endgültig tot – und taugt nicht einmal mehr als Drohkulisse im Koalitionspoker.

Mit Schwarz-Blau-Neos war nie zu rechnen. Es sei denn, die FPÖ erfüllte jene drei Bedingungen, die Hans Peter Haselsteiner via KURIER gewohnt pointiert formuliert hat: „Da müsste sich Strache einen Bart wachsen lassen, zum Islam übertreten und eine Moschee einweihen.“

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