Dönmez kritisiert Moscheeschließungen als Wahlhilfe für Erdogan

Efgani Dönmez
"Man muss nicht herumreden, mit den angekündigten Moscheeschließungen wurde Erdogan Wahlkampfhilfe geleistet", sagte Dönmez.

Der ÖVP-Abgeordnete Efgani Dönmez kritisiert die von der Regierung im türkischen Wahlkampf verhängten Moscheeschließungen als Hilfe für Präsident Recep Tayyip Erdogan. "Man muss da nicht um den heißen Brei herumreden, mit den angekündigten Moscheeschließungen wurde Erdogan Wahlkampfhilfe geleistet", sagt Dönmez Dienstag im Standard: "Und Erdogan hat das Geschenk aus Wien dankend angenommen."

An der Präsidentenwahl hat etwas weniger als die Hälfte der in Österreich lebenden Türken teilgenommen, davon stimmten 72,3 Prozent für Erdogan. Noch etwas besser hat der wiedergewählte Amtsinhaber in den Niederladen (73 Prozent) und in Belgien (74,9 Prozent) abgeschnitten. In Deutschland stimmten 64,8 Prozent der Türken für Erdogan. Die Wahlbeteiligung lag in allen drei Ländern um die 50 Prozent. In vielen anderen europäischen Ländern schaffte Erdogan dagegen keine Mehrheit bei den Auslandstürken. Auch in der Türkei schnitt er deutlich schlechter ab (52,6 Prozent).

Wie berichtet, hatte die türkis-blaue Regierung am 8. Juni die Auflösung der AKG – und damit einhergehend die Sperre von sechs Moscheen verkündet. Einige Moscheen blieben dann aber trotz der vollmundigen Ankündigung der Regierung geöffnet. Die Entscheidung, wie es in der Causa weitergehen soll, wird für heute erwartet.

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