Doch keine Autonomie für Pädagogische Hochschulen

Bildungsminister Faßmann sprach von einem "Gängelband" für PH, das er lockern wolle.
Rot-schwarze Reformidee kommt nicht. Faßmann will aber das "Gängelband" lockern.

Die Pädagogischen Hochschulen (PH), an denen Österreichs Lehrer ausgebildet werden, sollen doch nicht in die Autonomie entlassen werden. Diesen Schritt hatte die rot-schwarze Vorgänger-Regierung ursprünglich geplant. Die PH bekommen aber trotzdem mehr Freiheiten, etwa bei der Personalauswahl. "Das Gängelband wird lockerer werden", sagte Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) in der Presse.

Derzeit sind die 14 PH - ähnlich wie Schulen - nachgeordnete Dienststellen des Bildungsministeriums. Der jeweilige Minister ernennt die Rektoren. Auch müssen sämtliche Anstellungen vom Ministerium genehmigt werden. Das wollten SPÖ und ÖVP 2016 ändern: Die PH sollten vollrechtsfähig und weitgehend autonom werden - nach dem Vorbild der Universitäten.

Minister will steuern können

Faßmann hat aber andere Pläne: Die PH sollen eigene Dienstbehörden werden und damit etwa selbst entscheiden, wen sie anstellen. Als Begründung führte er an, die Kontrolle über die Ausbildung an den PH nicht verlieren zu wollen. Im Vergleich zur Lehrerausbildung an den Unis könne man hier noch steuern: "Den Universitäten kann das Ministerium nicht so locker sagen, dass wir mehr Mathematiklehrer brauchen."

Auch das Angebot der Fortbildungen soll sich nach den Wünschen des Bundes richten, um etwa politisch vorgegebene pädagogische Änderungen - etwa die Digitalisierung - auch schnell umzusetzen.

Gesetzesnovelle in zweiter Jahreshälfte

Außerdem wünscht sich Faßmann mehr habilitiertes und forschendes Personal an den PH. Die Mittel für die PH sollen außerdem an festgeschriebene Kriterien geknüpft werden. Die entsprechende Gesetzesnovelle soll in der zweiten Jahreshälfte vorliegen.

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