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Die Rentneropfer-Mär
Die größte Sparpakets-Last schultern nicht heutige, sondern künftige Pensionisten.
Jetzt geht es ans große Abrechnen. Wen kostet das Sparpaket am meisten – und wer kommt weniger dran? Die Finanzministerin hat dazu eine simple Rechnung aufgemacht: „Die 200.000 Beamten schultern fast gleich viel wie die zwei Millionen Pensionisten.“
Die Österreicher sehen das ganz anders. In der jüngsten OGM-KURIER-Umfrage gibt es großen Applaus für die Nulllohnrunde 2013 bei den Beamten (72 Prozent Zustimmung). Dass gleichzeitig die Pensionserhöhung zwar nicht auf null gestellt, aber ein Prozent unter der Inflationsrate bleiben soll, lehnen 54:38 Prozent ab.
Das spiegelt zum einen wider, dass Beamte eine kleine Minderheit und Pensionisten eine meinungsmächtige Mehrheit sind. Viel schwerer wiegt aber: Die Regierung wird bei der größten Wählergruppe Opfer ihrer eigenen Propaganda, die besagt: Die Pensionisten steuern mit mehr als 7 Milliarden den größten Brocken zum Sparpaket bei. Eine klassische Halbwahrheit: Die heutigen Rentner tragen durch geringere Erhöhungen mit 2,5 Milliarden Euro tatsächlich nur den kleineren Teil bei. Den größten Teil des Pakets schultern jene, die demnächst in Pension gehen wollten: Das wird schwerer und teurer. Ob das die errechneten 5 Milliarden bringt, das wird erst die nächste Regierung ins Schwitzen bringen.
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