Die Ibiza-Connection der FPÖ
Wandertouren durch das Salzkammergut, Badeurlaub in Kärnten – oder, für die ganz Mutigen, eine Reise ins benachbarte Kroatien: Österreichs Politiker verbringen ihre Ferien traditionell betont unglamourös.
Heinz-Christian Strache brach nicht einfach nur mit der Tradition. Er spielte auch jahrelang gekonnt mit diesem Bruch: Urlaub auf der ausgewiesenen Party-Insel Ibiza, „ganz private“ Schnappschüsse vom sonnengebräunten FPÖ-Chef inklusive – so gefiel sich Strache nur allzu gut. Das sprach junge Wähler an, wirkte modern.
Stets kokettierte Strache gekonnt mit dem Image der Insel: Vor einigen Jahren versandte er gar eine eigene Presseaussendung, in der er Behauptungen, Ibiza sei eine bloße Party-Insel, als „seicht“ zurückwies.
Am Strand wurde Politik gemacht
Tatsächlich sind die Reisen ein parteiinternes Ritual: Nicht nur die Familie begleitete Strache stets auf die Insel. Politische Freunde und Weggefährten – vor allem aus der Wiener FPÖ – waren mit von der Partie. Dabei galt: Wer eingeladen ist, gehört zum inneren Kreis. Am Strand wurden politische Weichenstellungen vorgenommen und Krisen ausgesessen. Und es wurde – nicht zuletzt – über das Schicksal der nichtanwesenden Parteifreunde entschieden.
Die Reisen seien „total unpolitisch“, hieß es stets. Diese Erzählung ist spätestens jetzt Geschichte.
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