Das parteiinterne Match war ja in den vergangenen Jahren nicht nur zwischen der Parteivorsitzenden und dem burgenländischen Landeshauptmann gelaufen, sondern auch zwischen deren Büros. Der Tiefpunkt der Auseinandersetzungen, die vielfach über Soziale Medien ausgetragen worden sind, war der Streit um die Mitgliedsbeiträge.
Aus der Löwelstraße war in der Vorwoche lanciert worden, dass sich die Burgenländer weigern würden, der Bundespartei die Mitgliedsbeiträge zu überweisen. Aus Eisenstadt kam der Konter, dass das Geld bereits auf dem zentralen SPÖ-Konto gelandet sei. Christian Deutsch beharrte dennoch auf dem Vorwurf, wobei er auf eine derartige Ankündigung bei einem Telefonat mit Landesgeschäftsführer Roland Fürst verwies. Es war nicht das einzige kontroversielle Telefonat, das die beiden in den vergangenen Jahren geführt haben. Dabei soll es immer wieder sehr laut zugegangen sein.
Kritik an der Parteizentrale in Wien üben aber nicht nur die Burgenländer. Auch andere Landesorganisationen reden davon, dass die Bundesspitze zu wenig Kontakt mit den Bundesländern gesucht habe. Im Gegensatz zu den Eisenstädtern, die sich laufend darum bemüht hatten. So sollen zuletzt immer wieder Landesparteivorsitzende in Eisenstadt zu Gast gewesen sein. Erst diese Woche der SPÖ-Klub aus Vorarlberg, obwohl sich dort Landesparteivorsitzende Gabriele Sprickler-Falschlunger als Gegnerin von Doskozil positioniert hat.
Der Brief an die Bundespartei mit der Ankündigung von Doskozils Kandidatur und der Forderung nach einer Mitgliederbefragung einen Tag vor der Präsidiumssitzung gilt übrigens für viele in der SPÖ als Indiz, dass das Eisenstädter SPÖ-Büro derzeit strategisch besser aufgestellt ist als jenes in der Wiener Löwelstraße.
Kommentare