Belakowitsch über Massengräber: "Da habt ihr viel Spaß gehabt, gell?"

Am Montag war der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij in Wien zu Besuch. Die FPÖ hatte deshalb im Nationalrat eine "Dringliche Anfrage" an Kanzler Christian Stocker (ÖVP) gerichtet. Während man für Österreicher Sparmaßnahmen setze, "sitzen bei der Ukraine die Millionen locker", kritisierte FPÖ-Abgeordnete Susanne Fürst. Dabei wisse man nicht, was mit dem Geld passiere. Es gebe de facto keine Kontrolle der Korruption.
Für massive Aufregung sorgte dann ein Zwischenruf ihrer Parteikollegin Dagmar Belakowitsch. Als Neos-Klubchef Yannick Shetty über den Anblick von Massengräbern in Butscha und seine Gespräche mit Angehörigen von Eltern, deren Kinder verschleppt wurden, berichtete, soll Belakowitsch gerufen haben: "Da habt ihr viel Spaß gehabt, gell?"
"Rote Linie der Widerlichkeit überschritten"
Das ist auch im Protokoll des Zweiten Nationalratspräsidenten Peter Haubner (ÖVP) so festgehalten. Belakowtisch kassierte dafür einen Ordnungsruf. Neos-Generalsekretär Douglas Hoyos forderte via Aussendung Konsequenzen: "Die rote Linie der Geschmacklosigkeit und Widerlichkeit ist klar überschritten, wenn man ermordete Menschen und vor allem Kinder sowie das Leid ihrer Eltern ins Lächerliche zieht."
Grünen-Klubobmann Werner Kogler nannte den Zwischenruf "unfassbar" und "unterirdisch". Den Vorwurf der FPÖ, mit dem Selenskij-Besuch nur von der Budgetdebatte ablenken zu wollen, bezeichnete Kogler als absurden "großen Verschwörungstopfen". In der Ukraine brauche es Frieden, meinte er in Bezug auf die FPÖ-Forderung, "aber einen gerechten Frieden und keinen Diktatfrieden."
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