Coronavirus: Kurz kritisiert Verhalten der EU

Coronavirus: Kurz kritisiert Verhalten der EU
Bundeskanzler kritisiert Brüssel: "Kann nicht sein, dass wir zwei Wochen lang auf uns allein gestellt kämpfen müssen"

Deutliche Kritik am Krisenmanagement und der inner-europäischen Solidarität äußerte Bundeskanzler Sebastian Kurz am Samstag. 

Sobald die Corona-Krise bewältigt sei, werde sich die EU "eine kritische Diskussion und Auseinandersetzung gefallen lassen müssen", sagte  Kurz zur "Kronen Zeitung". 

Als konkretes Beispiel nannte er den Streit um die Schutzausrüstung mit Deutschland. "Es kann nicht sein, dass wir zwei Wochen lang komplett auf uns allein gestellt darum kämpfen müssen, dass ein Lkw mit bereits von uns bezahlten und dringend benötigten Schutzmasken an der deutschen Grenze hängt, weiterfahren darf, und gleichzeitig unsere Kontrollen zu Italien kritisiert werden."

Eurorettung

Auf die Frage, ob Europa bald wieder von Eurorettung und Schutzschirmen für italienische Banken reden müsse, die das Ausmaß von Griechenland bei Weitem übersteigen, antwortete Kurz: "Es gilt jetzt alles zu tun, damit dies nicht der Fall sein wird." Konkret wurde der Kanzler dabei nicht. Die von Italien und anderen Ländern ins Spiel gebrachten gemeinsamen Anleihen, sogenannte Corona-Bonds, hatte Kurz beim EU-Gipfel diese Woche strikt abgelehnt und dabei auf den Euro-Rettungsschirm ESM verwiesen. Die Haltung Österreichs wurde vom italienischen Ex-Premier Enrico Letta als "verantwortungslos" kritisiert.

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