USA

Clintons Umfragewerte knicken ein

Eine Person in einer Hillary-Clinton-Maske hält eine Donald-Trump-Puppe mit der Nummer 404 hoch und zeigt mit beiden Daumen nach oben.
eMail-Affäre. FBI wird Ermittlungen wegen aufgetauchter Mails nicht vor dem Wahltag beenden

"Wenn wir am 8. November nach Washington DC gehen, werden wir den Sumpf dort trocken legen", rief Donald Trump am Montag in die Menge seiner Anhänger in Albuquerque, New Mexiko. Und der Ruf der Menge schallte zurück: "Sperrt sie ein! Sperrt sie ein!"

Gemeint ist Hillary Clinton, deren Wahlkampf in den letzten Tagen vor dem Urnengang am nächsten Dienstag ins Trudeln kommt. Seit FBI-Direktor Comey vor drei Tagen angekündigt hatte, dass die Bundesbehörde nach dem Auftauchen neuer eMails wieder gegen die Demokratin ermittelt, wird ihr Gegner Trump nicht mehr müde, sie mit Anwürfen zu überschütten: Hillary sei eine "Betrügerin", "verlogen", "unehrlich" und müsse ins Gefängnis.

Für Clinton sind die Folgen der neuerlichen FBI-Ermittlungen in jedem Fall verheerend: In den jüngsten Umfragen liegt sie zwar weiter vor dem republikanischen Kandidaten, hat aber bereits einige Prozentpunkte verloren. Im Wahlkampflager der Ex-Außenministerin herrscht höchste Nervosität.

Denn auch wenn die Faktenlage zu den neuen eMails extrem dünn ist, fürchten die Demokraten Clintons offene Flanke: Generell hat die 69-jährige ehemalige First Lady der USA ein "Ehrlichkeitsproblem", auch viele potenzielle demokratische Wähler zweifeln an der absoluten Vetrauenswürdigkeit ihrer Kandidatin.

FBI-Ermittler haben die neuen eMails, die jetzt im Mittelpunkt des Wahlkampfwirbels stehen, schon vor mehreren Wochen entdeckt. Der Chef des FBI war am Freitag damit an die Öffentlichkeit gegangen.

650.000 Mails

Bei den Mails handelt es sich um Dokumente von Clintons engster persönlicher Beraterin Huma Abedin. Diese Mails wurden angeblich auf dem Computer ihres mittlerweile getrennt von Abedin lebenden Ehemannes, dem demokratischen Ex-Abgeordneten Anthony Weiner entdeckt. An die 650.000 Mails sollen auf diesem Computer gespeichert sein – bei wie vielen davon es überhaupt einen Zusammenhang zu Hillary Clinton gibt, ist völlig unklar. Sicher ist nur: Die FBI-Untersuchungen werden nicht vor dem Wahltag abgeschlossen sein.

Gegen Anthony Weiner wird wegen des Versendens sexuell anstößiger SMS und Bilder an eine 15-Jährige ermittelt. Seine eigene – einst vielversprechende – Karriere hatte der Politiker verspielt, als seine SMS-Gebaren vor einigen Jahren aufflogen. ER gelobte Besserung – und Gattin Huma Abedin blieb bei ihm – bis heuer abermals ruchbar wurde, dass Weiner Nacktfotos von sich selbst an fremde Frauen schickte.


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