Chef der Postgewerkschaft wegen Aufruf zu Umsturz angezeigt
Ein ungewöhnliches Nachspiel hat die Großdemonstration des ÖGB gegen die Ausweitung der Maximal-Arbeitszeit, sprich gegen den 12-Stunden-Tag. Der Vorsitzende der Postgewerkschaft Helmut Köstinger hat sich eine Anzeige wegen des Verdachts auf Verhetzung eingehandelt - und das von einem sozialdemokratischen Fraktionskollegen.
Anlass war die Ansprache Köstingers, bei der dieser zum "Sturz" der Regierung aufgerufen hatte. ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian pfiff den Postgewerkschafter zwar zurück, das reichte Josef Hübner, der die Anzeige erstattete, aber nicht.
Sorge vor Revolution
Das ehemalige Vorstandsmitglied der Postgewerkschaft, mittlerweile bei der Gewerkschaft öffentlicher Dienst untergebracht, zeigte Köstinger bei der Staatsanwaltschaft an. In der Anzeige schreibt Hübner von schlaflosen Nächten, die er seit den brutalen Aussagen des Postchefs habe. Er befürchtet Zustände wie 1934 oder während der RAF-Zeit. Daher sieht er sich zur Anzeige genötigt.
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