Causa Eurofighter: Aufregung um Aktenlieferung

Christian Pilnacek.
Die Neos und Liste Jetzt kritisieren eine Weisung Pilnaceks. Der Staatsanwalt musste Akten zurückgeben.

Der zuständige Staatsanwalt muss bei seinen Ermittlungen zur Causa Eurofighter einige Akten, die ihm seit Monaten vorliegen, zurückgeben - und zwar auf Weisung von Justizministeriums-Generalsekretär Christian Pilnacek. Das berichtete die "ZiB1" des ORF am Freitagabend.

Pilnacek selbst bestätigte laut ZiB die Weisung: Es seien "wichtige Interessen der nationalen Sicherheit sowie umfassenden Landesverteidigung betroffen. Dem Interesse an der materiellen Wahrheitsforschung" sei "bei entsprechend gewichtigen Gründen nicht zwingend der Vorrang einzuräumen", erklärte Pilnacek laut ORF.

Eurofighter-Affäre: Aufregung im Aktenlieferung

Moser kannte Weisung nicht

Justizminister Josef Moser (ÖVP) habe diese Weisung nicht gekannt, hieß es am Abend aus dessen Büro auf Nachfrage zur APA. Er werde sich sämtliche Unterlagen nach seinem Urlaub kommen lassen und werde die Causa prüfen, sagte eine Sprecherin.

Kritik übten NEOS und die Liste Jetzt, die gemeinsam eine parlamentarische Anfrage (die dem KURIER vorliegt) in dieser Sache eingebracht haben. Es werde mit einer Weisung "die Notbremse" gezogen, meinte Abgeordneter Peter Pilz im ORF. Und NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger erklärte, dieser Vorgang sei "hochgradig beunruhigend" und man wolle Aufklärung darüber, um welche Akten es sich handelt und wieso diese Weisung erteilt wurde.

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