Caritas macht Druck für Gesamtschule

Ein Mann in einem beigen Sakko gestikuliert über Dokumenten auf einem Tisch.
Bildung. Küberl will zweites verpflichtendes Kindergartenjahr und mehr Ganztagsangebote.

Heftige Kritik an der Bildungspolitik von Rot und Schwarz übte am Mittwoch die Caritas: Zuletzt habe dort quasi Stillstand geherrscht, kritisierte Caritas-Direktor Michael Landau. „Reformen finden nicht oder nur in Scheibchen statt.“

Die Schuld daran sieht er nicht nur bei der scheidenden Bildungsministerin Claudia Schmied, sondern der gesamten Regierung.

Als dringend anstehende Reformen nennt Caritas-Präsident Franz Küberl etwa ein flächendeckendes Angebot an ganztägigen Schulformen, aber auch die Einführung einer gemeinsamen Schule der 10- bis 14-Jährigen. Derzeit finde die Entscheidung über den weiteren Bildungsweg zu früh statt, kritisierte Küberl. Allerdings brauche es ein differenziertes Angebot in Lern- und Leistungsgruppen. Küberl: „Das ist kein Eintopfsystem sondern ein Schulmenüsystem.“

Neben dem Vorstoß, dass Lehrer die Schüler ein bis zwei Mal im Jahr auch zu Hause besuchen sollten, pocht die Caritas auch auf ein zweites verpflichtendes Kindergartenjahr. „Zwei Kindergartenjahre erhöhen die Wahlfreiheit der Kinder, wenn sie einmal größer sind“, glaubt Landau. Die Sinnhaftigkeit dieser Maßnahmen sei „keine Frage des Glaubens, sondern eine Frage der Vernunft. Landaus Begründung: „Bildung reduziert die Gefahr, arm zu sein, deutlich.“

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