Bucher für Tempo 150 auf Autobahnen

BZÖ-Chef Josef Bucher tritt kurz vor der Wahl für 150 Kilometer pro Stunde als Höchstgeschwindigkeit auf Österreichs Autobahnen ein. "Wir alle kennen das: Auf einer gut ausgebauten, dreispurigen Autobahn mit Tempo 130 fahren zu müssen, ist oft mehr als ärgerlich und völlig sinnlos“, so Bucher via Aussendung.
Voraussetzung sei natürlich, dass die Verkehrsbedingungen, wie etwa Wetter- und Temperaturverhältnisse, Straßenbedingungen oder Verkehrsaufkommen passen. Denn dann würde die Verkehrssicherheit nicht beeinträchtigt, ist Bucher überzeugt. Im Gegenteil: Eine flexiblere Geschwindigkeitsregelung bedeute eine Steigerung des Verkehrsflusses und damit letztlich eine höhere Verkehrssicherheit. Auch in Italien sei 2013 beispielsweise auf einigen dreispurigen Autobahnen mit Seitenstreifen Tempo 150 problemlos eingeführt worden, so das BZÖ.
Mehr Kontrollen
Klar sei aber auch, dass höhere Geschwindigkeiten verschärfter Kontrollen bedürfen. "Für die rot-schwarze Bundesregierung sind die Autofahrer derzeit nur mehr die Melkkuh der Nation. Das BZÖ hingegen will die Autofahrer entlasten und ihnen Freiheit und Eigenverantwortung zurückgeben", so Bucher, der vorschlägt, nach den Wahlen zu diesem Thema eine parlamentarischen Expertenenquete zu veranstalten, um einen Veränderungsprozess zu starten.
Auch den Vorschlag eines Überholverbots für Schwer-Lkw von Verkehrsministerin Doris Bures begrüßt Bucher.
Lkw-Fahrverbot auf linker Autobahnspur
Verkehrsministerin Bures schickt am Montag einen Gesetzesentwurf in Begutachtung, worin sie ein Fahrverbot für Lkw über 7,5 Tonnen auf der ganz linken Spur auf Autobahnen durchsetzen will. Gelten soll das Verbot auf drei- und vierspurigen Abschnitten. Begründet wird das Verbot mit der Verkehrssicherheit. Die Begutachtungsfrist soll sechs Wochen dauern, das Verbot bereits im Jänner 2014 in Kraft treten, um "zu einer Entlastung in schneereichen Wintermonaten zu sorgen", so Lackner.

Keine Änderung soll es auf zweispurigen Autobahnen und Schnellstraßen geben, so das Ministerium in einer Aussendung. Basis für die Gesetzesänderung ist ein Gutachten des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV). In Nachbarländern Österreichs, wie der Schweiz, Deutschland oder Italien, gibt es bereits idente oder ähnliche Regelungen, so das Ministerium.
Lkw öfter in Unfälle verwickelt
Lkw sind laut Statistik verhältnismäßig öfter in Unfälle verwickelt als Pkw: Elf Prozent der Fahrleistungen auf heimischen Schnellstraßen und Autobahnen werden von Lkw zurückgelegt, sie sind aber an 22 Prozent der Unfälle mit Personenschaden beteiligt. Besonders hoch ist die Unfallbeteiligung von schweren Lkw auf drei-und vierspurigen Autobahnabschnitten. Von den insgesamt 2.178 Kilometern Autobahnen und Schnellstraßen in Österreich haben 700 Kilometer drei Spuren, bei 40 Kilometern sind es vier Spuren. Auf den heimischen Autobahnen und Schnellstraßen sind pro Jahr rund 19 Millionen Lkw unterwegs.
Die Studie des KFV aus dem März 2013 zeigte auf, dass ein Hauptgrund für Lkw-Unfälle große Geschwindigkeitsunterschiede gegenüber den Pkw - vor allem beim Spurwechsel - ist. Die Experten des KFV empfahlen daher die Einführung eines Fahrverbotes für schwere Lkw am linken Fahrstreifen auf drei oder mehrspurigen Autobahnen. Laut den Experten fördern lange Überholvorgänge von Schwerfahrzeugen auf dem linken Fahrstreifen die Ungeduld unter den übrigen Verkehrsteilnehmern, was wiederum zu unfallträchtigen Situationen führen kann.
Kommentare