Denkmalamt: Euler-Rolle übernimmt interimistisch von Neubauer

Denkmalamt: Euler-Rolle übernimmt interimistisch von Neubauer
Der Vertrag von Barbara Neubauer ist Ende Juli ausgelaufen. Neuausschreibung laut Kulturministerium "noch im heurigen Jahr".

Seit 1. August ist Barbara Neubauer nicht mehr Präsidentin des Bundesdenkmalamtes (BDA). Da die Position bisher nicht ausgeschrieben wurde, übernimmt Fachdirektor Bernd Euler-Rolle die Präsidentschaft interimistisch, wie das Büro von Kulturminister Gernot Blümel (ÖVP) gegenüber der APA bestätigte. Die Ausschreibung soll demnach "noch im heurigen Jahr" erfolgen.

Welche Funktion Neubauer nach zehn Jahren an der Spitze des BDA nun übernimmt, wollte man auf Anfrage nicht kommentieren. Blümel hatte bereits kurz nach seinem Amtsantritt bekannt gegeben, dass er eine Neuausschreibung plane. Das Bundesdenkmalamt war zuletzt im Zuge eines Rechnungshofberichts (RH) massiv kritisiert worden. Der Minister hatte angekündigt, im Ausschreibungsprozess auch nach neuen Ideen zu fragen. Im Regierungsprogramm ist davon die Rede, das Bundesdenkmalamt neu aufzustellen und hin zu mehr Serviceorientierung zu reorganisieren, den Denkmalschutz gesetzlich zu erneuern und dabei zu entbürokratisieren.

Der "kleine Untersuchungsausschuss" in Folge des RH-Berichts im Parlament hatte im Vorjahr grobe personelle und strukturelle Missstände und finanzielle Misswirtschaft im BDA geortet. Die Vorwürfe des Rechnungshofs reichten vom stark gestiegenen Einsatz von Leihpersonal bis zu Verzögerungen und Kostensteigerungen für das IT-Projekt "Denkmalinformationssystem".

Barbara Neubauer, die 1955 im steirischen Köflach geboren wurde, studierte in Graz Kunstgeschichte und Geschichte und war ab 1983 zunächst freiberuflich für das BDA in Kärnten tätig. 1990 kam sie ans Wiener Landeskonservatorat, wo sie 1995 stellvertretende Landeskonservatorin und schließlich 2002 Landeskonservatorin wurde. Im Jahr 2008 wurde sie von der damaligen Kulturministerin Claudia Schmied (SPÖ) zur BDA-Präsidentin ernannt, ihr Vertrag wurde 2013 um weitere fünf Jahre verlängert.

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